02.06.2021 - 50+1

„Wir fordern ein Ende der Ausnahmen“


Nachdem das Bundeskartellamt eine Einschätzung zur 50+1-Regel abgegeben und die mit der Regel verfolgten Ziele als kartellrechtlich unbedenklich, die bisher gültigen Ausnahmeregelungen jedoch als bedenklich einstufte (Faszination Fankurve berichtete), fordert die 50+1 bleibt!-Initiative nun ein Ende der Ausnahmen.

Von einer Ausnahmeregelungen der 50+1-Regel machten bisher Bayer 04 Leverkusen, der VfL Wolfsburg und die TSG Hoffenheim Gebrauch. Doch auch Rasenballsport Leipzig, die formal die 50+1-Regel zwar erfüllen, soll die Grundlage für die Lizenzberechtigung entzogen werden. Bei RB Leipzig soll es aktuell nur 21 stimmberechtigte Mitglieder sowie einen hohen Mitgliedsbeitrag geben, weshalb man nicht von einer „Offenheit für alle Bevölkerungsschichten“ ausgehen kann, die das Bundeskartellamt jedoch als notwendig ansieht.

Die 50+1 bleibt!-Initiative gründete sich im Jahr 2018. Damals unterzeichneten 3.000 Fanclubs, Fangruppierungen und Fanverbände aus ganz Deutschland die Forderung der Initiative, die sich für den Erhalt der 50+1-Regel stark machte. (Faszination Fankurve, 02.06.2021)


Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung der Initiative 50+1 bleibt!:

50+1 erhalten, Mitbestimmung ermöglichen, Finanzdoping beenden - Einschätzung des Kartellamts weist Weg zu nachhaltigerem Profifußball

Seit Jahren kämpfen wir Fans nicht nur für den Erhalt der 50+1-Regel, sondern auch gegen die Ausnahmeregelungen und Umgehungstatbestände. Wir freuen uns, dass das Bundeskartellamt uns mit seiner Einschätzung darin bestätigt.

2018 hat sich die Mitgliederversammlung der DFL klar zur 50+1-Regel bekannt und über 3.000 Fanclubs und Fangruppen haben deutlich gemacht, dass die 50+1-Regel unverhandelbar ist. Aus ganz Europa wurde die letzten Wochen neidisch auf die deutsche 50+1-Regel geblickt. Doch auch der deutsche Profifußball befindet sich in einer tiefen Krise und benötigt dringend grundlegende Reformen. Die Einschätzung des Kartellamts ist ein weiterer Anstoß diese endlich einzuleiten.

Die DFL und ihre Mitglieder sind jetzt aufgefordert, demokratische Mitbestimmung in allen Vereinen zu ermöglichen und Finanzdoping zu beenden. Wir fordern ein Ende der Ausnahmen und zusätzliche Vorgaben, die in allen Vereinen Strukturen im Geiste von 50+1 sicherstellen. Umgehungstatbestände dürfen nicht länger akzeptiert werden. Konkret müssen innerhalb einer Übergangsfrist die in Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim bestehende Ausnahmen abgeschafft werden. Dem in Leipzig gewählten Modell muss die Grundlage für die Lizenzberechtigung entzogen werden.

Damit kommt die DFL ihrem 2018 gefällten Beschluss zur Verbesserung der Rechtssicherheit unter Beibehaltung der 50+1-Regel nach und nutzt diese Chance, um sich demokratisch aufzustellen und einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. 50+1 bleibt!

Die Initiative 50+1 bleibt!
Wir sind ein bundesweiter Zusammenschluss engagierter Vereinsmitglieder und Fußballfans, der sich für den Erhalt der 50+1-Regel stark macht. Unsere Erklärung „50+1 bleibt!“ wurde im Vorfeld der DFL Mitgliederversammlung im März 2018 von über 3.000 Fanclubs, Fangruppierungen und Fanverbänden aus ganz Deutschland unterzeichnet.






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