15.03.2019 - Fanszenen Deutschlands

Fanszenen veröffentlichen Vorschlag für Regionalligareform


Innerhalb des DFB wurde zuletzt viel über eine Regionalliga-Reform debattiert. Die Fanszenen Deutschlands haben in einer Arbeitsgruppe zum Thema einen eigenen Vorschlag für eine Reform mit vier Regionalligen und vier Absteigern aus der 3. Liga erarbeitet und diesen heute vorgestellt.

Innerhalb des DFB sollte eigentlich bis zum 30. April 2019 ein Reformodell entwickelt werden, über das beim DFB-Bundestag im September 2019 abgestimmt werden sollte. Doch eine Einigung scheint nicht in Sicht. Die Fanszenen Deutschlands haben deswegen einen eigenen Vorschlag entwickelt, der auch der Ad-hoc Arbeitsgruppe des DFB vorgestellt worden sein soll. Doch der Umgang des DFB mit diesem Vorschlag der Fanszenen sorgte mal wieder für Unmut bei den aktiven Fans. Deshalb wurde der Vorschlag der Fanszenen nun ausformuliert und öffentlich gemacht.


In der Arbeitsgruppe zum Thema waren Fanszenen von Drittligisten, Regionalligisten und Oberligisten beteiligt, die den Rückhalt des gesamten Fanszenen Deutschlands-Zusammenschlusses haben. Die Fanszenen Deutschlands schlagen vor, die vier Regionalligen in Nord (Unterbau: Bremenliga, Oberliga Hamburg, Oberliga Niedersachsen und Oberliga SH - bleibt also unverändert), Nordost (Unterbau: Oberliga Nordost Nord und Oberliga Nordost Süd - bleibt also unverändert), Süd (Unterbau: Bayernliga Nord, Bayernliga Süd, Oberliga Baden Württemberg, Hessenliga - Einteilung würde im Reformjahr zu Anpassungen führen) und West/Südwest (Unterbau: Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, Oberliga Westfalen, Oberliga Niederrhein, Mittelrheinliga - Einteilung würde im Reformjahr zu Anpassungen führen) aufzuteilen. (Faszination Fankurve, 15.03.2019)

Hier geht es zum 14-seitigen Regionalliga Reform-Papier der Fanszenen Deutschlands.

Faszination Fankurve dokumentiert die Erklärung der Fanszenen Deutschlands zum Thema:

Vier Ligen, vier Meister – Regionalliga Reform jetzt!

„Meister müssen aufsteigen!“ lautet die Forderung, die in den letzten Jahren regelmäßig in deutschen Stadien propagiert wurde, was deutlich zeigt, wie allgegenwärtig die Problematik rund um die Aufstiegsregelung der Regionalligen ist. Einhergehend mit der bisweilen letzten Reform 2012, wurde die zuvor dreigleisige Regionalliga fünfgleisig. Dies hatte zur Folge, dass die drei bestehenden Aufstiegsplätze in einer Relegationsrunde ausgespielt werden, bestehend aus den Meistern jeder Liga und dem Zweiten der mitgliederstärksten Regionalliga Südwest. In der Konsequenz wurde damit der Ertrag einer gesamten Saison von Hin- und Rückspiel in der Relegation abhängig gemacht. Ein solches Verfahren ist mit den Grundsätzen des Sportes in keiner Weise vereinbar, ganz zu schweigen von den wirtschaftlich, teils existenziellen, Konsequenzen, die ein solcher Verbleib in der Regionalliga für die, oftmals ohnehin schon klammen, Vereine nach sich zieht.
Im Laufe der vergangenen Jahre kam auch bei immer mehr Funktionären langsam, aber sicher die Einsicht, dass der Status quo nicht weiter hinnehmbar ist, sodass die Weichen für eine erneute Reform gestellt werden sollten.
Die Möglichkeit dies mit Inhalt zu füllen, wurde aufgrund von Eitelkeiten innerhalb der Verbände und diverser anderer Unzulänglichkeiten verpasst. Vielmehr gab es eine Übergangslösung, die dem Fairnesscharakter nicht im Ansatz gerecht wird und die Vereine teils sogar zu einem Wettrüsten animiert, bei dem die Vereine gezwungen sind, ein hohes finanzielles Risiko einzugehen.Eine vom DFB ins Leben gerufene „ad-hoc AG“ machte nur durch mangelnde Transparenz, fehlende Kommunikation, Statements, die im Anschluss wieder revidiert wurden und durch ihre Auflösung, mangels neuer Lösungsansätzen, von sich reden.

Bereits zuvor hatte sich im Zuge des Zusammenschlusses „Fanszenen Deutschlands“ eine, eigens für diese Thematik geschaffene, Arbeitsgruppe eingefunden. Das erklärte Ziel war es die Notwendigkeit einer Reform präsent zu halten und die damit verbundenen Probleme auszuwerten. Mit einem Fragebogen für Vereine und Fanszenen, sowie mit persönlichen Gesprächen, wurde versucht eine mögliche Reform, unter Betrachtung aller problematischer Gesichtspunkte, zu evaluieren. Hieraus resultierend wurden Kernpunkte erarbeitet, die aus unserer Sicht für eine Regionalliga Reform unerlässlich sind, wenn man vermeiden will, sich in absehbarer Zeit mit einer erneuten Reform befassen zu müssen.

Die Kernpunkte und die Auswertungen der Fragebögen, wurden der ad-hoc-AG des DFB in einem persönlichen Austausch offengelegt. Dieser Austausch ist als unzufriedenstellend zu bewerten, da immer wieder die Verantwortung von sich gewiesen wurde und auch die von uns gewonnenen Erkenntnisse nicht ausreichend weiterverwertet wurden.
Bis zum heutigen Tage liegt noch nicht ein einziger fundierter Reformvorschlag vor, vielmehr scheint es als hätten sich die Fronten zwischen den Beteiligten weiter verhärtet und das sich gegenseitig ausgesprochene Vertrauen scheint erloschen. Insbesondere die Rücknahme des Eingeständnisses, eines weiteren Absteigers in Liga 3, zugunsten einer Reform mit vier Ligen und vier Aufsteigern, ist eine mehr als deutliche Reaktion auf die stagnierenden Fortschritte.

Durch diese Entwicklung bestärkt ist es uns ein Anliegen, nunmehr einen eigenen Reformvorschlag zur Debatte zu stellen. Dieser befasst sich neben der Kernproblematik „Aufstiegsregelung“, auch mit grundsätzlichen Problemen, wie fehlende ligaübergreifende Strukturen, der geografischen Aufteilung der Ligen und der Rolle von Zweitvertretungen innerhalb der Liga.
Wir hoffen, dass durch diesen Reformvorschlag nunmehr eine Grundlage gegeben ist, um sich endlich tiefgehend und ergebnisorientiert mit der Situation zu befassen. Die Regionalliga, in ihrer Form als Schnittstelle zwischen Amateur- und Profifußball, hat in den vergangenen Jahren an immer größerer Bedeutung gewonnen und sollte daher nicht weiter als Bühne für Unvermögen und Eitelkeiten der Funktionäre herhalten müssen. Viel eher sollte sie von Werten der sportlichen Fairness und Chancengleichheit geprägt sein. Daher fordern wir alle Beteiligten auf, persönliche Empfindlichkeiten hinter diesen Werten hintenanzustellen und basierend auf diesem Reformvorschlag eine Lösung zu erarbeiten in denen sich alle Beteiligten wiederfinden können.






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