24.08.2010 - Deutschland

Förderung der Fanprojekte verbessert


Sport- und Jugendministerin Ute Schäfer will Fußballfanprojekte in Nordrhein-Westfalen in der soeben begonnenen Saison 2010/11 noch stärker unterstützen und damit gewalttätige Ausschreitungen in Stadien verhindern helfen.

Künftig können die elf nordrhein-westfälischen Fanprojekte mit jeweils 47.500 Euro bei ihrer pädagogischen Fanarbeit unterstützt werden. Bisher erhielten nur die Fanprojekte von Vereinen der 1. Liga diesen Höchstbetrag. Fanprojekte der 2. Liga wurden früher mit 32.500 Euro, der 3. Liga mit 25.000 Euro unterstützt. Gefördert werden Fanprojekte in Aachen, Bielefeld, Bochum, Duisburg, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Köln, Leverkusen und Wuppertal.

„Die Fußballfanprojekte helfen, Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu stabilisieren, extremistische oder rassistische Einstellungen zu bekämpfen und damit letztlich Gewalt in den Stadien zu verhindern“, erklärte Schäfer am vergangenem Donnerstag in Düsseldorf. „Dabei wollen wir zukünftig bei der Förderung keinen Unterschied mehr zwischen den verschiedenen Ligen machen. Die Ausschreitungen in der Vergangenheit haben gezeigt, dass die Gefahr von Gewalt nicht nur bei Spielen der 1. Liga besteht. Darüber hinaus können die Fanprojekte jetzt langfristiger planen, auch im Fall eines sportlichen Abstiegs des Vereins. Damit steigt die Chance, die vielfältigen positiven Potenziale der jugendlichen Fankultur noch stärker zu nutzen.“ Jeder Euro, der in die Fanprojekte investiert werde, sei gut angelegtes Geld. „Fanprojekte leisteten wichtige Beiträge zur Jugendarbeit in den Kommunen. Sie bieten Hilfe und Beratung in schwierigen Lebensphasen sowie Treffpunkte und Freizeitaktivitäten an. Sie binden Jugendliche über den Fußball ein, die sonst schwer erreicht werden könnten“, sagte Schäfer.

Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Arbeit der elf Fanprojekte gemeinsam mit den beteiligten Kommunen, der Deutschen Fußball Liga und dem Deutschen Fußball-Bund mit jährlich insgesamt rund1,5 Millionen Euro. Davon stammen rund 500.000 Euro aus dem Jugendförderplan des Landes. Der Deutsche Fußball-Bund und die betroffene Kommune zahlen jeweils dieselbe Summe.

Die Handlungs- und Interventionsmöglichkeiten der pädagogischen Fanarbeit sind vielfältig: Regelmäßige Diskussionen zwischen Spielern, Präsidium, Trainern und Fans in einem „Fancafe“, Antigewalt- und Antirassismuskampagnen, Schulpartnerschaften und Ferienprogramme in Düsseldorf. Ansprechpartner bei Heim- und Auswärtsspielen, Freizeitangebote, Schulbesuche und Diskussionsrunden zu den Themen Rassismus und Gewalt in Gelsenkirchen, Begleitung der Produktion einer Musik-CD von Rockbands, die aus der Fanszene, unter dem Motto „Stimmung statt Randale“ in Essen, Beteiligung an kulturellen Fan-Festivals vor internationalen Spielen in Dortmund oder wöchentliche Fußballtreffs der Ultraszene und ein „Fußballturnier gegen Rechts“ in Köln. (Faszination Fankurve, 24.08.2010)

Fanfotos Deutschland




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