09.08.2016 - Fortuna Köln

​Fortuna Fans mit Kampagne gegen hohe Eintrittspreise


Die Fangruppen SC Mülltonn, Fortuna Eagles, Plääte Köpp Kölle, Schäng Gäng, FORTUNASEN und Kommando 11. Juni starteten am Freitag beim Heimspiel gegen Werder Bremen II eine kreative Protestkampagne gegen die hohen Dauerkarten- und Tageskartenpreise bei Fortuna Köln.


Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Fangruppe SC Mülltonn zum Thema:

Von der Tabellenspitze zu grüßen ist fantastisch, zumindest wenn man sich nicht die falsche Statistik zu Gemüte führt. Denn im Bereich der Eintritts- und Dauerkartenpreise hat sich Fortuna Köln im Vergleich zu anderen Vereinen schon seit einigen Jahren in der oberen Tabellenhälfte festgebissen. Und das nicht nur in der 3. Liga, sondern auch im Vergleich aller Bundesligisten hierzulande. Bei Fortuna zahlt man für die Stehplatzdauerkarte 210 Euro, beim Erstligisten 1. FC Köln zum Vergleich lediglich 165 Euro.

Ein Skandal und Grund genug für die Fangruppen SC Mülltonn 1998, Fortuna Eagles 1986, Plääte Köpp Kölle, Schäng Gäng, FORTUNASEN und Kommando 11. Juni am ersten Spieltag der neuen Saison gegen Bremen II wieder mit einer Aktion gegen die überzogenen und sozial ausgrenzenden Preise zu demonstrieren.

Auch wenn Fortuna sicher keine immensen Sponsorengelder oder große Einnahmen durch den Merchandise zur Verfügung hat - wie beispielsweise Magdeburg oder Dynamo Dresden - sind solche Preise für keinen Fan akzeptabel, der viel Zeit und Geld für seinen Verein opfert. Die fehlende Kohle kann nicht den Leuten aus der Tasche gezogen werden, die sich noch vor wenigen Jahren fast jedes Wochenende in den Tiefen der Ligen für Fortuna bei Auswärtsfahrten eine Staublunge an den meist werbelos umrandeten Ascheplätzen geholt haben. Die überhöhten Eintrittspreise werden auch nicht dazu führen, dass mehr Publikum ins Südstadion kommt. Denn wer kann schon seiner Freundin oder seinem Freund verklickern mal eben 14 Euro für ein Stehplatzticket hinzulatzen?

Einige Gruppenmitglieder haben sich daher nicht lumpen lassen und den inzwischen viel zu kleinen Konfirmationsanzug an den größer gewordenen Körper geklemmt. Aufgehübscht mit der richtigen Sonnenbrille und ein paar Goldringen um den Hals und an den Fingern. So ausgestattet wurden alle Zuschauer vor den Eingängen des Südstadions großzügig mit Schwetje-Geldscheinen im 500,- DM-Look beglückt und so beim Kauf der teuren Tickets unterstützt (Michael Schwetje ist der Hauptinvestor und Geschäftsführer von Fortuna Köln). Auf der Rückseite konnte dann der Spitzenplatz der Fortuna im Dauerkartenranking im Vergleich zu den Ligen studiert werden.

„Fußball muss bezahlbar sein!“ war dann durch Banner, Sprechchöre und wildes Wedeln und Werfen der Kohle zu Beginn des Spiels das Motto auf Stehplatz-Mitte. Die Aktion ist der Auftakt einer Kampagne gegen die überzogenen Eintrittspreise, denn die Fangruppen werden weiter für ihr Anliegen kämpfen.







Weitere News:
08.11.2018: Konflikt zwischen Investor & aktiven Fans eskaliert
03.11.2018: Stadionverbote für Spruchband: Gruppe zieht sich zurück
21.10.2018: „Gib brauner Energie keine Chance! Im Hambi, in Cottbus“
01.09.2018: Fortuna-Fans boykottieren Auswärtsspiel in Kaiserslautern
27.07.2018: Ultràgruppe ruft Förderkreis Stehplatz Mitte ins Leben

Alle 15 News anzeigen