20.10.2014 - Sicherheit

GdP & CDU nutzen Vorfall für Stimmungsmache


Die Gewerkschaft der Polizei NRW (GdP) nutzt die Auseinandersetzungen beim Spiel zwischen Schalke und Hertha (Faszination Fankurve berichtete), um generelle Kritik am Pilotprojekt in Nordrhein-Westfalen zu äußern. Die Vorfälle werden nun auch im Innenausschuss besprochen.

Am Donnerstag um 10 Uhr wird es im Landtag von Nordrhein-Westfalen deshalb eine sogenannte Aktuelle Viertelstunde zu den Ausschreitungen am Gelsenkirchener Hauptbahnhof geben. Die CDU-Fraktion hat die Viertelstunde beantragt und fragt, ob das neue Einsatzkonzept von Innenminister Ralf Jäger (SPD) gescheitert sei.

Ins gleiche Horn bläst die GdP. Diese sieht sich durch die Ausschreitungen nach dem Bundesligaspiel Schalke 04 gegen Hertha BSC bestätigt, dass das neue Konzept zur polizeilichen Begleitung von Fußballspielen an der Realität vorbeigeht. Arnold Plickert, Landesvorsitzender der GdP sagt: „Die Aufteilung in Risiko- und Nichtrisikospiele mit einsatztaktischen Vorgaben ist ein Spiel mit dem Feuer. Die Ereignisse von gestern Abend anlässlich eines Spiels, das als Nichtrisikospiel eingestuft war, zeigen, dass die Zeche dafür unsere Kolleginnen und Kollegen mit ihrer Gesundheit bezahlen. Zwölf verletzte Polizistinnen und Polizisten sind das Ergebnis eines aus unserer Sicht gescheiterten Konzepts. Die eingesetzten Kräfte wurden völlig grundlos attackiert und mit Flaschen und Pyrotechnik beworfen. Von den zwölf verletzten Polizistinnen und Polizisten mussten drei im Krankenhaus behandelt werden. Das Konzept der ausgestreckten Hand in Richtung gewaltbereite Fußballszene scheitert daran, dass die Selbstreinigungskräfte innerhalb dieser Szene sich nicht durchsetzen können. Die vielen gewaltgeneigten und –bereiten Krawallmacher verstehen keine ausgestreckte, sondern nur eine harte Hand.“

Weder die GdP, noch die CDU hinterfragen jedoch, warum das Spiel zwischen Hertha BSC und Schalke 04 als Nichtrisikospiel eingestuft wurde. Die Hooligans beider Vereine stehen sich seit mehreren Jahrzehnten sehr feindschaftlich gegenüber. Die Kritik sollte also nicht grundsätzlich am Pilotprojekt in NRW, sondern an der Gefahreneinschätzung der Polizei Gelsenkirchen erfolgen.

Die Polizei Gelsenkirchen bestätigte gegenüber Faszination Fankurve, dass das Spiel als Nichtrisikospiel eingestuft wurde. Demnach kam es zuvor zu einer Überprüfung nach den Vorgaben und anschließend kam man in Gelsenkirchen zu der Lageeinschätzung, dass es sich um ein Nichtrisikospiel handeln würde. (Faszination Fankurve, 20.10.2014)






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