14.05.2018 - Pyrotechnik

In Bayern drohen nach Pyroaktionen nun Punktabzüge


DFB-Vizepräsident Rainer Koch hat sich nach den Pyrovorfällen vom Spiel Hamburger SV gegen Borussia Mönchengladbach zu Wort gemeldet und erklärt, dass in Bayern ab der kommenden Saison 2018/2019 Pyrotechnik-Vorfälle mit Punktabzügen bestraft werden können.

Dies sei auf dem Verbandstag des Bayerischen Fußball-Verbandes entschieden worden. Koch ist Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes und erklärte dazu: „Der Bayerische Fußball-Verband hat für seine Ligen bis einschließlich der Regionalliga am Verbandstag (medial bislang noch wenig beachtet) am letzten Wochenende mit einer überragenden Mehrheit von über 90% der Delegiertenstimmen der bayerischen Fußballvereine sehr klare Richtlinien für die Schiedsrichter und sehr klare Sanktionen ab der neuen Saison beschlossen.“

Die neuen Richtlinien des Bayerischen Fußball-Verbandes sehen laut Koch in kommenden Saison in der Regionalliga Bayern und in den tieferen Ligen folgendes Vorgehen bei Pyrotechnik-Vergehen vor:

- Kein Spielen oder Weiterspielen bei Pyro

- Punktabzug als Sanktion gegen den Verein, wenn dessen Fans Pyro zünden und das Spiel für länger als 5 Minuten unterbrochen werden muss

- Spätestens beim 3. Pyrovorfall gehen die Teams in die Kabine und das Spiel wird für mindestens 5 Minuten unterbrochen

- Aber KEIN Punktabzug, wenn die Täter (mindestens teilweise) ermittelt werden und die gegen den Verein verhängte Strafe auf die Täter umgelegt wird.

- Spielabbruch bei weiteren Vorfällen

Kommt es bei einem Regionalliga Bayern-Spiel in der kommenden Saison also zu drei Pyrovergehen in nur einem Spiel und keiner der Pyrozünder kann identifiziert werden, folgt demnach ein Punktabzug. Ob dies in der Praxis tatsächlich so umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.

DFB-Vize Dr. Rainer Koch war maßgeblich von vielen Fans kritisiertem 9-Punkte-Plan des DFB beteiligt, in dem die Ächtung von Pyrotechnik festgeschrieben wurde. Nun soll nicht mehr durch Zuschauerteilausschlüsse und Blocksperren ein Keil in zwischen die Fans eines Vereins getrieben werden, sondern sogar mit Punktabzügen eine Stimmung erzeugt werden, die zu einer Ächtung der Pyrozünder führen soll. In der Vergangenheit haben solche Maßnahmen der Verbände relativ wenig gebracht und die Menge der gezündeten Pyrotechnik ist nicht zurückgegangen.

Koch betont in seinem Facebook-Posting zudem, dass Pyrotechnik in seinen Augen nichts im Stadion zu suchen habe, nicht legalisiert werden dürfe und Pyrozünder für ihn keine Fußballfans seien. Zudem begrüßt der Vizepräsident in seinem Posting, wenn Vereine ihre eigenen Fans nach der Aussprache von Verbandsstrafen in Regress nehmen. (Faszination Fankurve, 14.05.2018)






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