18.01.2019 - Pyrotechnik

In den Niederlanden wird nun härter gegen Pyro vorgegangen


Die niederländische Profifußballvereine haben am Mittwoch in Zusammenarbeit mit dem Verband (KNVB), Polizei und Justizministerium sowie den Kommunen und Staatsanwaltschaften eine „Gemeinsam stark gegen illegale Feuerwerkskörper“-Kampagne gestartet, um Pyrotechnik aus den niederländischen Stadien zu verbannen.


Bei der landesweiten Kampagne wird betont, dass das Abbrennen von Pyrotechnik in Stadien gefährlich sei und zu Verbrennungen oder Lungenproblemen führen könne. Das Justizministerium kündigte im Rahmen der Kampagne an, dass Pyrotechnik-Vergehen ab sofort mit landesweiten und nicht mehr nur mit regionalen Stadionverboten sanktioniert werden und strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen sollen. In den Niederlanden werden auch bei Abschlusstrainings oder beim ersten Training der Saison häufig größere Pyroaktionen gezeigt. Diese Aktionen sollen in Zukunft auch verboten werden.

Das Supporterscollectief aus den Niederlanden, ein Zusammenschluss mit Fans aus verschiedenen Fanszenen, kritisiert die Kampagne. Fanvertreter waren am Dialog zum Thema Pyrotechnik beteiligt, lehnen die Kriminalisierungskampagne jedoch ab. Vielmehr betont das Supporterscollectief, dass man versuchen solle, die positiven Elemente von Pyrotechnik zu bewahren und die negativen Begleiterscheinungen zu minimieren. So spricht sich die Fanvereinigung beispielsweise gegen das Werfen von Pyrotechnik aus und will vor allem bei jüngeren Fans das Bewusstsein stärken, dass das Zünden von Pyro zu Bußgeldern und Stadionverbot führen kann.


„Der vorgeschlagene Ansatz zur strafrechtlichen Verfolgung aller Feuerwerksdelikte ist jedoch weder effektiv noch wünschenswert“, heißt es dazu vom Supporterscollectief. Bei der Kampagne geht es laut Meinung der Fanvertreter nur um die Verbannung von Pyrotechnik und nicht darum, wie Alternativen geschaffen werden können. Es sei realitätsfremd, auf eine komplette Verbannung von Pyrotechnik aus den Stadien zu setzen. Das Supporterscollectief meint, dass härte Strafen nicht zum Verschwinden von Pyrotechnik führen, weil Pyro auch weiterhin für Atmosphäre in den Stadien sorgen werde. (Faszination Fankurve, 18.01.2019)






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