Der TSV 1860 München Investor Hasan Ismaik hat angekündigt, gegen die deutsche 50+1 Regel klagen zu wollen, um die Regel damit zu Fall zu bringen. „Ich wollte das nie machen, aber jetzt werde ich gegen 50+1 klagen“, erklärte der jordanische Geschäftsmann der Süddeutschen Zeitung.
Durch die 50+1 Regel wird sichergestellt, dass bei ausgegliederten ersten Mannschaften der Stammverein die Stimmenmehrheit an der ausgegliederten Kapitalgesellschaft hält. Offizielle Ausnahmen gab es bei Bayer Leverkusen und beim VfL Wolfsburg. Martin Kind von Hannover 96 sorgte vor Jahren alleine mit eine Klagedrohung dafür, dass Ausnahmen auch für Investoren möglich sind, die „seit mehr als 20 Jahren den Fußballsport des Muttervereins ununterbrochen und erheblich gefördert“ haben. Von dieser Regelung machte beispielsweise Dietmar Hopp bei der TSG Hoffenheim Gebrauch.
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) stellte bereits klar, dass die 50+1 Regel auch in der Regionalliga Bayern gelten würde, in der der TSV 1860 München möglicherweise in der kommenden Saison antreten wird. Der BFV hat deshalb erst am Donnerstag seine Satzung angepasst, um keine Angriffsfläche zu bieten und die 50+1 Regel auch unterhalb des Profifußballbereichs durchzusetzen. Ismaik sieht darin laut Angaben der Zeitung ein gemeinsames Vorgehen des BFV und des TSV 1860 München e.V. gegen seine Interessen und droht deshalb mit einer Klage. Experten rechnen schon seit Jahren damit, dass die 50+1 Regel vor europäischen Gerichten zu Fall gebracht werden könnte, wenn nur ein Investor klagen würde. Dieser Punkt könnte nun erreicht worden sein und 50+1 damit für immer Fallen. (Faszination Fankurve, 03.06.2017)
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