09.01.2015 - Jahresrückblick 2014

Juli 2014: WM, Maßnahmen, DFB-Schreiben, Überfall...


Im Juli 2014 wurde nicht nur die DFB-Elf Weltmeister: Erste Fanszenen kündigten schon vor Saisonbeginn einen Boykott der Auswärtsspiele bei RB Leipzig an. Der DFB appellierte an die Vereine Fanutensilien freizugeben. Zuvor wurden in Münster und Wuppertal fanunfreundliche Maßnahmenkataloge verabschiedet.

Die Fans aus Argentinien können sich bei der vergangenen Weltmeisterschaft trotz Niederlage im Finale gegen Deutschland wohl den Titel Fanweltmeister verleihen. Faszination Fankurve stellte den Kultsong der argentinischen Fans vor. Der Chef der Barra Brava von Independiente schaffte es durch kreative Verkleidungen trotz Ausreiseverbot immer wieder in die WM-Stadien in Brasilien.

Preußen Münster hat im Juli einen neuen Maßnahmenkatalog für Heimspiele im Preußenstadion veröffentlicht. Demnach wurden Doppelhalter verboten, Besitzer von Zaunfahnen und Fahnen mit einer Stocklänge von mindestens zwei Meter benötigten zukünftig einen Fahnenpass. Nach wochenlangen Fanprotesten wurden die Maßnahmen wieder zurückgenommen.

Auch in Wuppertal wurde ein ähnlicher Maßnahmenkatalog vom Stadionbetreiber veröffentlicht. Mit einer Unterschriftenaktion protestierten die Ultras Wuppertal gegen die Maßnahmen. Faszination Fankurve sprach im Juli 2014 mit den Ultras Wuppertal über die Einschränkungen, die Monate später, ähnlich wie in Münster wieder zurückgenommen wurden.

In die Zeit der neuen Maßnahmenkataloge in Münster und Wuppertal fiel ein Empfehlungsschreiben vom DFB an alle Vereine der obersten drei Ligen gesendet, in dem diesen die Freigabe von bestimmten Fanutensilien empfohlen wurde. Fanorganisationen forderten dies zuvor vom DFB. Die Fanorganisation ProFans war anschließend enttäuscht, dass der Sicherheits-Beauftragte des DFB, Hendrik Große-Lefert, das Empfehlungsschreiben des DFB anders interpretiert hätte als die Fanvertreter. ProFans dachte nach der Enttäuschung über ein Ende des Dialogs mit dem DFB nach.

Die Chosen Few Hamburg gab im Juli bekannt die Profimannschaft des Hamburger SV nicht mehr zu unterstützen. Begründet wurde der Schritt mit der Ausgliederung der Profiabteilung. Stattdessen wird die Gruppe Alternativveranstaltungen des e.V. besuchen.

Der Fanverein HFC Falke e.V. hat sich im Juli in der Hamburger Universität gegründet. An der Versammlung nahmen unter dem Motto „dankbar rückwärts – mutig vorwärts“ über 300 Gründungsmitglieder teil.

Nach Verurteilung von Ultras von Borussia Dortmund wurden diese im Juli mit dem Auto verfolgt und angegriffen. Sie befanden sich im Auto ihres Anwalts, das von zwei Autos verfolgt wurde und zum Bremsen gezwungen worden sein soll. Anschließend gingen die Angreifer auf das Auto los.

Die Fanszene von Eintracht Braunschweig rief schon im Juli zum Boykott des Auswärtsspiels bei RB Leipzig am 13. September auf. Aus einem Public Viewing im Stadion wurde letztlich nichts. Man wich in einen Biergarten aus. Auch die Fans des VfR Aalen riefen schon im Juli zum Fernbleiben des Spiels in Leipzig auf.

Holstein Kiel führte für den Kartenvorverkauf für das Spiel gegen Hansa Rostock am 6. August eine Ausweiskontrolle ein. Die Kontrollen wurden dazu genutzt zahlreichen Fans, die im Osten Deutschlands geboren wurden, den Kartenkauf zu verbieten.

Im Flugzeug MH17 von Malaysian Airlines, das im Juli in der Ostukraine abgestürzt ist, saßen zwei der treuesten Fans von Newcastle United. John Alder und Liam Sweeney war auf dem Weg nach Neuseeland, wo Newcastle United in der kommenden Woche spielen soll.

Im Juli fand das zweite Teamfighting Championship (TFC) Turnier statt. Im Gespräch mit Faszination Fankurve verraten die Macher des legalen Hooligan-Turniers, wer das zweite Event gewonnen hat und welche Teams am Start waren.

Ein Fan des 1. FC Nürnberg klagte gegen den Freistaat Bayern und die Bundesrepublik Deutschland. Polizisten soll es untersagt werden mit Pfefferspray gegen Fußballfans vorzugehen. Der Kläger wurde 2012 Opfer eines, nach Angaben seines Anwalts, rechtswidrigen Pfeffersprayeinsatzes.

Der 1. FC Saarbrücken hat im Juli gegen 88 Fans von Hansa Rostock ein Stadionverbot ausgesprochen. Die Hansa-Fans sollen beim Gastspiel in Saarbrücken am 25. März 2014 vom Gästeblock auf die Haupttribüne geklettert sein. 66 Fans haben ein dreijähriges Stadionverbot erhalten.

Die Kölner Polizei erklärte im Juli das Rhein Energie Stadion und die dortige Umgebung bei manchen Heimspielen des 1. FC Köln zu einem „gefährlichen Ort“. An einem „gefährlichen Ort“ sind Ausweiskontrollen und Durchsuchungen möglich.

Im dritten Saisonvideo von DynamoFans TV sprach der Vorsänger von Ultras Dynamo über die vergangene und kommende Saison. Bereits zum dritten Mal wendet er sich mit den Themen Stimmung, Gewalt und Pyrotechnik an alle Dynamo Fans. Auch die Themen Hauptsponsor, Stadion und Doppelmoral zur WM bleiben nicht außen vor.

Wie Staatsanwaltschaft Rostock gegenüber Faszination Fankurve bestätigte, kam es am 01. Juli in Rostock zu einer Hausdurchsuchung, um Videoaufnahmen von den Auseinandersetzungen beim Spiel Hansa Rostock gegen RB Leipzig zu erhalten. Dabei wurde das Handy der Blau-Weiß-Roten Hilfe beschlagnahmt. (Faszination Fankurve, 09.01.2015)

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