10.03.2019 - FCSP/HSV

Marsch, Choreos, Pyro & Spielunterbrechungen beim Derby


Nachdem es in den vergangenen Tagen und Nächten zu gegenseitigen Provokationen beider Fanlager kam (Faszination Fankurve berichtete), stand heute endlich das Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV an, das vom Schiedsrichter mehrfach unterbrochen wurde.


Etwa 2.500 bis 3.000 HSV-Fans trafen sich, wie angekündigt, ab 09:00 Uhr an der Moorweide am Bahnhof Dammtor, um von dort unter Polizeibegleitung hinter der Nordtribüne Hamburg-Zaunfahne zum Millerntor zu marschieren. Wegen gezündeter Pyrotechnik wurde der Marsch der HSV-Fans von der Polizei zwei Mal gestoppt.


2.496 Tickets erhielt der HSV für das Derby im Millerntor-Stadion, was bei weitem nicht die Nachfrage decken konnte. Im Gästeblock des Millerntors leiteten die glücklichen HSV-Fans, die eines der Derbytickets ergattern konnten, das Spiel mit einem Meer aus Plastikfahnen ein, auf denen die HSV-Raute und das Hamburger Stadtwappen abgedruckt waren. „Unsere Stadt und ihr Verein“, lautete das Motto dieser Aktion.


Von den Fans des FC St. Pauli wurden hingegen in der Südkurve, auf der Gegengerade und im Norden Choreografien gezeigt. Auf der Gegengerade wurde eine Zettel-Choreografie mit braunen und weißen Papptafeln sowie einer Blockfahne mit dem Wappen des FC St. Pauli präsentiert. Zudem wurde dort eine riesige „Hamburg ist braun weiß“-Blockfahne hochgezogen.


Im Süden zeigte Ultrà Sankt Pauli eine Choreografie, die unter dem Motto „Sankt Pauli - Vom Wahnsinn besessen“ stand. Als die dazugehörige Blockfahne im Hintergrund weggezogen wurde, kam ein Fahnenmeer zum Vorschein und Raketen wurden abgefeuert. Danach war in der Südkurve ein „Euch bleibt nur der Größenwahn“-Plakat zu sehen. Im Norden zeigten FC St. Pauli-Fans noch eine Blockfahne, die offenbar falsch herum hochgezogen wurde.


Im Gästeblock startete die erste Pyroshow wenige Minuten nach Anpfiff des Derbys, weshalb Schiedsrichter Felix Brych das Derby erstmals unterbrach. Auch in der Südkurve zündeten FC St. Pauli-Fans zu diesem Zeitpunkt ein paar Bengalische Fackeln.

Bei weiteren Pyroaktionen im Verlauf des Derbys wurde die Partie noch mehrfach unterbrochen und die Spieler teilweise in die Kabinen geschickt. Von FC St. Pauli-Fans wurde zudem noch geklautes HSV-Fanmaterial präsentiert, was nicht jedem Fan der Kiezkicker gefiel. Darunter befand sich auch Teil der Choreografie der HSV-Ultras vom Hinspiel, das bei einem Überfall erbeutet wurde (Faszination Fankurve berichtete).


In der zweiten Halbzeit wurden in der Südkurve erneut eine ganze Reihe roter Bengalischer Fackeln entzündet und auch im Gästeblock brannte es noch. Vor 29.226 Zuschauern im ausverkauften Millerntor bracht Lasogga die Gäste in der 32. Minute in Führung.

In der zweiten Halbzeit sorgen Narey, Lasogga und Douglas Santos mit ihren Toren für einen deutlichen 4:0 Derbysieg für den HSV. Laut Angaben der Polizei Hamburg soll vorm Anpfiff eine Gruppe HSV-Fans versucht haben, den Eingang zum Gästeblock zu stürmen, was jedoch nicht gelungen sein soll. Im Heimbereich soll einigen FC St. Pauli-Fans hingegen der Sturm des Eingangs gelungen sein. Am Gästebereich wurde zudem eine dreistellige Anzahl an Gästefans mit gefälschten Derbytickets erwischt. Im Nachgang des Spiels kam es auf St. Pauli wohl noch vereinzelt zu Körperverletzungen, weswegen Polizisten mehrfach einschritten. Nach Abpfiff marschierte eine große Gruppe Heimfans noch in Richtung Paulinenplatz. Etwa 700 HSV-Fans machten sich hingegen auf in Richtung Reeperbahn, wo es zum Hans-Albers-Platz ging. Insgesamt waren 1.533 Polizisten beim Hamburger Derby im Einsatz. (Faszination Fankurve, 10.03.2019)












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