19.08.2019 - Tennis Borussia Berlin

Mehrteilige Choreografie bei Rückkehr der aktiven TeBe-Fans


Am Freitagabend kehrte die aktive Fanszene von Tennis Borussia Berlin nach einem Boykott, der über ein halbes Jahr andauerte, zurück ins Mommsenstadion. Zu diesem feierlichen Anlass zeigten die TeBe-Fans im E-Block eine mehrteilige Choreografie.


Mit der Choreografie wurde nochmal auf das vergangene halbe Jahr zurückgeblickt, in dem die Stimmung im Mommsenstadion der Atmosphäre auf einem Friedhof ähnelte und die aktiven TeBe-Fans im „Caravan of Love“ durch Deutschland fuhren, bevor man am Freitag wieder im eigenen Zuhause ankam.


Der Verein hatte die Eintrittspreise am Freitagabend auf fünf Euro gesenkt und sich über 728 Zuschauer gefreut, womit das Heimspiel gegen Strausberg das bestbesuchte Spiel des Jahres bei TeBe war. Nach Abpfiff des Freitagabendspiels betrat der Hauptsponsor und ehemalige Vereinsvorsitzende Jens Redlich den Innenraum, was ihm zuvor verboten worden sein soll, weshalb der Ordnungsdienst einschritt. Laut einem Bericht des Tagesspiegels soll es am 11. September 2019 zu einer Gerichtsverhandlung kommen, nachdem bei TeBe zuletzt die Vereinsführung wechselte (Faszination Fankurve berichtete). Am Freitag riefen aktive TeBe-Fans mehrfach „Nie wieder Redlich“ und machten somit ihren Standpunkt nochmals deutlich. (Faszination Fankurve, 19.08.2019)


Ein Rückblick aus der aktiven Fanszene von Tennis Borussia Berlin auf das Heimspiel gegen den FC Strausberg:

Am heutigen Tag zog die „Caravan of Love“ wieder ins Mommsenstadion ein. Ein einmaliger Boykott in der Fanszenen-Geschichte von Tennis Borussia Berlin endete pünktlich zum Saisonstart nach einem halben Jahr Trennung. Vorrausgegangen war die Ablösung des alten Vorstandes, der sich auf einer skandalösen Mitgliederversammlung bis zu 350 Stimmen einkaufte.

Um diesen Tag würdig zu gestalten wurde im Vorfeld einiges getan. Der Weg zum Stadion wurde in Teilen in ein schönes Lila getönt. Der Eichkamp bleibt Fußballtechnisch TeBe-Homezone. Im E-Block, dem Wohnort der Fanszene, wurde eine mehrteilige Choreo vorbereitet. Hämisch nennen die Ost-Spandauer und die Köpenicker unser Stadion den „Mommsenfriedhof“, weil angeblich keine Stimmung existiere. Die kleine Fanszene, die auf Ultrastrukturen verzichtet, wird gerade von Internetrambos die Existenz abgesprochen. Das letzte halbe Jahr glich das Stadion einem Friedhof. Ein einzelner Krakeler wurde maximal ausgemacht, doch die 150-200 aktiven Fans im Block blieben fern. Aus diesem Grund nahmen wir den Spott des „Mommsenfriedhof“ als Aufhänger, dazu eine schwarze Plane umrahmt von Wunderkerzen, die Grablichter imitieren sollten, auch wenn diese nur vom nahen zur Geltung kamen. Doch nun wo die „Caravan of Love“, dargestellt durch die S-Bahn, die bereits der Boykott-Tour als Symbol galt, wieder in das Mommsenstadion einzieht, ist wieder leben in der Bude. Home Sweet Home, wie man so schön sagt.

Thematisch passend wurden einige Tapeten gezeigt. Zum einen bedankte sich die Fanszene für die Gastfreundschaft und vielen Einladungen. Ob Niedersachsen, Hessen oder Sachsen. Überall waren die Menschen freundlich, nahmen uns für einen Spieltag auf und erhielten uns so die Freude am Fußball, die wir im eigenen Stadion nicht mehr erleben konnten. Auch freuen wir uns wieder unseren geliebten Stadionsprecher zu hören, wenn er nach den Toren fragt, wie unsere Meinung zu diesem ist. Endlich gibt es auch wieder die Getränkeversorgung durch den Biberstand im Fanblock.


TeBe geht nicht ohne Politik. Und in Anbetracht der kommenden Wahlen in Sachsen und Brandenburg, sowie der Öffnung der Stadiontore für AfD-Anhänger in der letzten Zeit, mussten wir uns auch hier deutlich positionieren. Wir wünschen den Menschen in Brandenburg und Sachsen viel Kraft in den nächsten Wochen und auch nach der Wahl.

So ein Spiel geht nicht ohne Pyrotechnik. Da aber nicht klar ist, wie es auch finanziell beim Verein weitergeht, verzichteten wir auf Pyroeinsatz während des Spiels und zur Choreographie. Gemeinsam mit Freunden aus Leipzig holten wir dies allerdings auf der Tribüne gegenüber vom E-Block zum Abschluss nach.

Eine neue Reise hat bei TeBe begonnen. Ab sofort ist der Ausgangspunkt das Mommsenstadion. Wir hoffen auf eine sportlich erfolgreiche und finanziell solide Zeit und stehen voll und ganz hinter dem neuen Vorstand.

Nie wieder Redlich!

Viola 161

Fanfotos Tennis Borussia Berlin




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