17.02.2015 - Sicherheit

Personalisierte Tickets bei Derbys?


Andreas Rettig, Geschäftsführer der DFL, sprach im Interview mit dem Express über die Vorfälle beim rheinischen Derby zwischen Mönchengladbach und Köln. Rettig kann sich demnach die Personalisierung von Eintrittskarten bei zukünftigen Derbys vorstellen.

Eine mögliche Reduzierung des Gästekontingents, aktuell stehen dem Gastverein zehn Prozent der Tickets zu, sieht Rettig eher kritisch. „Derbys leben ja auch von dieser Stimmung zwischen den Fanlagern. Ich kann mir aber vorstellen, über personalisierte Tickets für sicherheitsrelevante Spiele nachzudenken. Damit wurden beim Niedersachsen-Derby zwischen Braunschweig und Hannover gute Erfahrungen gemacht“, so Rettig im Express-Interview.

Seit dem 12.12.2012 ist die Reduzierung des Gästekontingents auf unter zehn Prozent in besonderen Fällen möglich. Die personalisierten Tickets beim Spiel Braunschweig gegen Hannover führten zu einem Fernbleiben der Ultàszene von Hannover bei besagtem Derby und trieben den Streit zwischen Verein und Ultras weiter voran, der schließlich dazu führte, dass die Ultras Hannover der ersten Mannschaft den Rücken kehrten.

Ob personalisierte Tickets die Vorfälle beim rheinischen Derby am vergangenen Samstag verhindert hätten, bleibt fraglich. Personen mit Stadionverbot wird dadurch das Betreten des Stadions erschwert. Doch wer Unmengen an Pyrotechnik mit ins Stadion bekommt, findet sicher auch hierbei Mittel und Wege. Die Identifizierung von vermummten Personen wird durch eine Personalisierung der Eintrittskarten nicht zwangsläufig erleichtert. Fans des 1. FC Köln haben beim Derby über 5.000 Tickets erhalten. Die circa 30 Platzstürmer unter ihnen müssten auch bei einer Personalisierung erst Mal gefunden werden.

Den 1. FC Köln lobt Rettig für seinen aufwendigen Dialog mit den eigenen Fans und bescheinigt den Kölnern eine gute Fanarbeit. Auch den Ordnungsdienst in Mönchengladbach bescheinigt der DFL-Geschäftsführer einen guten Ruf. (Faszination Fankurve, 17.02.2015)






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