04.09.2015 - VfL Osnabrück / Preußen Münster

Preußen Fans werden Gästeverbot nicht akzeptieren


Bei den Derbys zwischen dem VfL Osnabrück und Preußen Münster sind in dieser Saison keine Gästefans zugelassen. Die Fans von Preußen Münster wollen dies nicht akzeptieren und kündigen Proteste am Spieltag, dem 23. September 2015, an. Polizei und Politik seien Schuld an dem Verbot.

„Einen Ausschluss von Gästefans können und werden wir nicht akzeptieren. Am Derbytag (23.09.2015) wollen wir mit allen Preußenfans ein entschlossenes Zeichen setzen!“, heißt es in einer Stellungnahme des Fanprojekts Münster.

Demnach seien Politik und Polizei für den Ausschluss der Gästefans verantwortlich. Sie hätten den Vereinen zwei Varianten zur Auswahl vorgestellt. Entweder ein reduziertes Gästekontingent mit 800 personalisierten Tickets, die nur als Voucher ausgegeben werden und verpflichtender gemeinsamer Busanreise ab Münster oder eben gar keine Gästefans.
„Das Niedersächsische Innenministerium hat die Vereine vor zwei nicht akzeptable sowie unverhandelbare Varianten gestellt. Den Gästeausschluss durch Politik und Polizei halten wir für unverhältnismäßig und nicht hinnehmbar. Jedes Fußballspiel lebt von seinen Fans und Emotionen!“, meint das Münsteraner Fanprojekt, für das die Variante mit der eingeschränkten Reisefreiheit keine Option war. Zudem sah das Fanprojekt hier aus Datenschutzgründen Probleme.

In Münster hat man Angst, dass in Zukunft alle brisanten Derbys in Deutschland ohne Gästefans ausgetragen werden könnten. Deshalb wollen die Preußen Fans ein Signal an Politik und Polizei senden und diese möglichen Pläne durchkreuzen.

Besonders problematisch ist beim Derby am 23. September der Anpfiff unter der Woche und damit während der Dunkelheit. Für diesen Termin seien jedoch der DFB und die Polizei verantwortlich, nicht die Vereine.

Das Gästeverbot bei den beiden Derbys wurde mit den Verletztenzahlen bei den vergangenen Aufeinandertreffen begründet. Das Fanprojekt betont, dass viele Verletzte durch eine schlecht organisierte Einlasssituation in Osnabrück zustande gekommen seien. Auch sei die Zahl der Verletzten in Relation zur Besucherzahl sei sehr gering (0,1 Prozent). Gewalt sei ein gesellschaftliches und kein fußballspezifisches Problem, so das Fanprojekt, das eine Abteilung des Vereins ist, weiter. „Hände weg vom Fußball! Gegen Gästeverbote und Repressionen!“ ist deshalb die Konsequenz, die das Fanprojekt zieht. Wie genau der Protest der Preußen Münster Fans beim Derby aussehen wird, bleibt abzuwarten. Vereinzelte Fans auf anderen Tribünenteilen oder eine Demonstration in Osnabrück sind denkbar. (Faszination Fankurve, 04.09.2015)






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