22.05.2014 - Sicherheit

Pyro: DFB weiterhin nicht gesprächsbereit


Gestern gab es im Bundestag eine öffentliche Anhörung zum Thema „sicherer Stadionbesuch“, zu dem Fanforscher, Verbandsvertreter, Fanvertreter, Fanforscher und Polizisten geladen waren. Der DFB erteilte beim Thema Pyrotechnik der Legalisierung erneut eine deutliche Absage.

Hendrik Große-Lefert, Sicherheitsbeauftragter beim Deutschen Fußballbund (DFB), sagte zum Thema Pyrotechnik: „Wir werden hier definitiv nicht in Gespräche einsteigen“. Neben Große-Lefert waren folgenden Personen eingeladen: Andreas Rettig (DFL), Daniel Nowara (IG Unsere Kurve), Rainer Mendel (Fanbeauftragter 1. FC Köln), Michael Gabriel (Koordinationsstelle Fanprojekte), Jonas Gabler (Fanforscher), Karl-Heinz Weidner (Präsidium Bundespolizei), Bernd Heinen (Landespolizei Nordrhein-Westfalen), Rainer Wendt (Deutsche Polizeigewerkschaft) und Jörg Radek (Gewerkschaft der Polizei).

Die Innenministerkonferenz fordert eine Weiterfinanzierung der Fanprojekte. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG)begrüßt die Absicht der Deutschen Bahn, dass der Fanverkehr in Zukunft mehr vom Regelverkehr getrennt wird. Außerdem stellte der Bundesvorsitzende der DPolG Rainer Wendt ein erhöhtes Aufkommen an Pyrotechnik fest: „Obwohl die Verantwortlichen bei Vereinen, Verbänden und den Fanvertretungen sich immer eindeutig gegen Verwendung von Pyrotechnik positionieren, hat das Abbrennen deutlich zugenommen.“

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP), eine weitere Polizeigewerkschaft, fordert die Vereine auf den Ultras die Privilegien zu entziehen: „Die Vereine sollten auch ihren Umgang mit Ultra-Gruppierungen kritisch hinterfragen. Aufgrund teilweise eingeräumter Privilegien wie eigene, nicht kontrollierte Räume in den Stadien gelinge es, gefährliche Gegenstände wie lange Fahnenstangen oder Pyrotechnik einzuschleusen, die bei Auseinandersetzungen auch gegen Polizeikräfte eingesetzt werden. Es darf in Fußballstadien keine rechtsfreien Räume geben“, so der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek. Außerdem fordert die GdP das Mittel der Meldeauflage häufiger einzusetzen: „Damit kann erreicht werden, dass die polizeilich bekannten Fußballchaoten an den Spieltagen ihren Wohnort nicht verlassen können", so der GdP-Vize weiter.

Die Koordinationsstelle der Fanprojekte (KOS) sieht große Probleme beim Verhältnis zwischen Ultras und Polizei. Die KOS sieht auf beiden Seiten ausgeprägte Feindbilder. Die Fanorganisation Unsere Kurve betont, dass die Kommunikation mit den Fans intensiviert werden soll. (Faszination Fankurve, 22.05.2014)






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