Riss in der Szene

Nach einem PSG-Auswärtsspiel lieferten sich die Ultra-orientierte Gruppe Tigris Mystic und die Hools der Independants eine Schlägerei. Mehrere Beteiligte wurden verletzt und vier Independants-Autos zerstört, es kam auch zu einigen Festnahmen. Der Konflikt entstand vor einigen Monaten und hält seitdem an. Tigris strebt in der Pariser Szene nach mehr Macht – ein Affront für die gegenüberliegende Kurve, da der Kop of Boulogne über mehr Tradition verfügt. Mittlerweile ist auch die unterschiedliche politische Einstellung ein Problem geworden. Die Tigris gehen nun aber nicht mehr auf die Tribüne, sondern bleiben im Eingangsbereich des Prinzenparks. Sie verzichten auch auf ihre Zaunfahne und Aktionen. Wegen des anhaltenden Konflikts hat sich sogar Innenminister Sarkozy eingeschaltet. Er bat Vertreter des Vereins sowie aller großen Fangruppen des PSG an einen Tisch (nur die Boulogne Boys kamen nicht). Auch wurde wegen dieses Konflikts vor einiger Zeit ein neues Gesetz verabschiedet; in Frankreich fällt Fußballgewalt nun unter das Gesetz zur Terrorismusbekämpfung. Jetzt können Stadionverbote auch präventiv ausgesprochen werden. (Faszination Fankurve, 01.04.2006)