20.06.2014 - Sicherheit

Selbstregulierung in der Fanszene


Ein Forschungsteam der Uni Kassel forscht zurzeit zum Thema Selbstregulierung in der Fanszene und möchte dazu die Perspektive von Ultras und Fußballfans beleuchten. Häufig berichten Fans von Konfliktsituationen, die verhindert werden könnten. Nun finden die Fans Gehör!

Projektbeschreibung:

Selbstregulationskompetenz von Fußballfangruppen (gefördert durch die Fußballverbände DFL und DFB)

Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, vorhandene Selbstregulationskompetenzen und Deeskalationsstrategien von Fußballfans (1.-3. Bundesliga) auf Reisewegen und in Fußballstadien aufzuzeigen. Der Fokus liegt auf der Perspektive der Fußballfans, die als Experten in Gruppendiskussionen ihre Erfahrungen im Umgang mit konflikthaften Situationen reflektieren.

Die Erfahrungen der Fußballfans werden systematisch kategorisiert und in Beratungsformate transferiert. Die so entstehenden Interventionskonzepte werden Fangruppen, Fanprojekten und Vereinen zur Verfügung gestellt.

Die Stärkung der Selbstregulationskräfte stellt eine wertvolle Strategie für eine gelungene Konfliktbewältigung und lebendige Fußballkultur dar. Das Projekt möchte somit einen Beitrag zur Debatte um einen besseren Umgang mit Konflikten im Fußballumfeld leisten.

Projektleitung: Prof. Dr. Heidi Möller

FußballFanStudie: Selbstregulationskompetenz von Fußballfans

Wer sind wir eigentlich?

Wir sind ein dreiköpfiges Forschungsteam an der Uni in Kassel, das sich aus Sozialwissenschaftlern und Psychologen zusammensetzt. Als Wissenschaftler sind wir unabhängig, neugierig und neutral.

Was ist unser Ziel?

Wir wollen das Prinzip der Selbstregulierung verstehen. Wir wollen wissen, wie und warum unterschiedliche Formen der Selbstregulierung entstehen. Mit dem Wissen wollen wir Fußballfans, Fanprojekte und Vereine beratend unterstützen. Wir wollen das, was Fußballfans im Sinne der Selbstregulierung leisten, sichtbar machen.

Was haben wir konkret vor?

Wir möchten Gruppen von Fans einladen, mit uns zu sprechen. Bei einer solchen Diskussionsrunde kommen zwischen 5 und 15 Personen zusammen, die über ein gemeinsames Thema reden. Es gibt einen Moderator, der den Gesprächsverlauf begleitet und unterstützt. Er stellt hin und wieder Fragen, hakt nach oder unterbricht.

Über was wird in der Diskussion diskutiert?

Wir möchten mehr erfahren über das Thema Selbstregulierung in kritischen Situationen. Dazu möchten wir Erfahrungen und Erlebnisse sammeln, die Fußballfans im Zusammenhang mit Konflikten gemacht haben.

Um welche Konflikte geht es hier?

Bei Konflikten sprechen wir von Situationen, in denen es um unterschiedliche Sichtweisen geht. Und wo in irgendeiner Art und Weise versucht wird, eine Lösung zu finden. Das können eskalierende Situationen im Block sein, ein 'Aneinandergeraten' in der Bahn oder auch eine Kleinigkeit.

Mit welchen Fans wollen wir reden?

Wir möchten mit allen Fans sprechen. Es gibt keine spezielle Gruppe, die uns mehr als andere interessiert. Wir möchten einen Querschnitt durch die Stadionbesucher haben. Deshalb ist die einzige Voraussetzung für die Teilnahme die Erfahrung mit Konflikten im Fußballumfeld.

Wie lang dauert das Ganze?

Das Gruppengespräch dauert etwa eine Stunde. Wenn der Gesprächsbedarf groß ist und die Diskussion lebhaft ist, darf es auch gern länger dauern.

Wann und wo findet das ganze statt?

Die Diskussionen finden zeitnah je nach Vereinbarung mit den Beteiligten bei Fanprojekten, den Vereinen, Fanclubs etc. vor Ort statt.

Wie gehen wir weiter vor?

Für die Auswertung möchten wir das Gruppengespräch aufzeichnen (nur den Ton). Das aufgenommene Gruppengespräch dient uns als Grundlage für die Erkundung und Beschreibung von Selbstregulationsmechanismen in Fußballfangruppen. Als Wissenschaftler interessieren uns die Sichtweisen der einzelnen Teilnehmer sowie das Gesamtbild in der Gruppe. Eine Weitergabe der Daten ist uns untersagt. Die Auswertung erfolgt komplett anonym.

Falls Eure Fangruppe an dem Projekt teilnehmen möchte, findet ihr hier die Kontaktdaten des Foschungsteams:

Denise Schubert

denise.schubert@uni-kassel.de

0561 804 3942

Martin Seip

martin.seip@uni-kassel.de

0561 804 2973

Vinzenz Thalheim

vthalheim@uni-kassel.de

0561 804 3467






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