19.11.2012 - Sicherheit

Sicherheitsdiskussion in heißer Phase


In der Saison 2011/2012 sollen 1.142 Fußballfans verletzt worden sein und gegen 8.143 Fans ein Strafverfahren eingeleitet worden sein. Das Nachrichtenmagazin Focus hat vorab Teile der Jahresstatistik der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) veröffentlicht.

Nach Angaben des Nachrichtenmagazins stellen beide Werte einen neuen Rekord dar. Als weitere Werte nennt das Magazin 7.300 Festnahmen bei Fußballspielen in der letzten Saison. Die Anzahl der aktuellen Stadionverbote für auf 2.709 beziffert. Die Anzahl der Hooligans und gewaltbereiten Ultras sei laut Angaben der ZIS um 1.500 auf 16.500 Personen in ganz Deutschland gestiegen.

Der Geschäftsführer der DFL Christian Seifert nutze die Gelegenheit der Vorabveröffentlichung der ZIS-Statistik, um den Druck auf die 36 Mitglieder der DFL auszuüben. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung fordert er die 36 Profivereine auf am 12. Dezember auf der DFL-Versammlung Entscheidungen zu Treffen und damit das DFL-Sicherheitspapier „sicheres Stadionerlebnis“ zu verabschieden. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte Seifert: "Wir laufen gerade auf eine ziemlich große Kreuzung zu. Und die Liga sollte dringend die richtige Abzweigung nehmen."

Ansonsten befürchtet Seifert, dass der Druck seitens der Politik und der Polizei wieder steigen würde. Demnach hätten Politiker der DFL bis zum Jahresende Zeit gegeben eigene Reformen zu verabschieden. Somit steht würde die Einmischung der Politik drohen, falls sich die DFL am 12. Dezember nicht einigen würde.

Das DFL-Sicherheitspapier „sicheres Stadionerlebnis“ wurde von vielen Fans und Vereinen kritisiert, von der DFL in einigen Punkten korrigiert und liegt den Vereinen nun wieder vor. Diese können bis zum 22. November erneut Kritik an der neuen Fassung über, bevor es am 12. Dezember verabschiedet werden soll.

Bei der Pyrotechnikdiskussion räumt Seifert Fehler ein: „Wir als DFL haben in diesem Verfahren auch Fehler gemacht. (…) In der Pyro-Diskussion haben sich DFB und DFL extrem unglücklich angestellt (…) man hat Erwartungen geweckt, die man nicht erfüllen konnte, und das hat zu Enttäuschungen geführt.“, so der DFL-Geschäftsführer gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Trotzdem stellt er die eindeutige Ablehnung von Pyrotechnik seitens der DFL klar: „Ich bin mir auch nicht sicher, ob Sie derzeit alle 36 hinter der Aussage versammelt bekommen: Wir sind gegen Pyrotechnik in unseren Stadien.“ (Faszination Fankurve, 19.11.2012)

Hier geht es zur ZIS-Statistik.






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