31.08.2011 - Deutschland

Sicherheitstagung - Weniger Gewalt beim Fußball


Der Fußball im Freistaat Sachsen hat sich im vergangenen Jahr sehr präsentiert. Der FC Erzgebirge Aue war lange Zeit an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga und Dynamo Dresden stieg in die zweithöchste Spielklasse auf. Aber auch um die Stadien ist es nach Angaben des Innenministeriums ruhiger geworden.

„Ausschreitungen von einer Intensität, wie sie vor allem in den Jahren bis 2007 zu verzeichnen waren, konnten auch im zurückliegenden Zeitraum verhindert werden. Damit konnten auch negative Schlagzeilen im Zusammenhang mit dem sächsischen Fußball reduziert werden. Dies trägt zu einer Verbesserung des Images des Fußballsports und auch des Freistaates Sachsen bei“, heißt es rückblickend auf die vergangenen 12 Monate in der Pressemitteilung des sächsischen Innenministeriums. Dies sei vor allem den neuen Maßnahmen Gesamtkonzepts Fußball zu verdanken. Darunter fallen unter anderem die Verbesserung der baulich-technischen Stadionsicherheit an einigen Standorten, die Nutzung und Durchsetzung von Stadionverboten sowie eine deutliche Ablehnung von Gewalt sind Ergebnis der Aktivitäten des Fußballverbandes und der Vereine. Der Einsatz von Shuttlebussen für den Transfer der Gästefans hat an einigen Spielorten entscheidend zur Reduzierung von Auseinandersetzungen auf den An- und Abreisewegen geführt. Die entschiedene Ablehnung jeglicher Erscheinungsformen von Gewalt und Extremismus durch die Führung der Fußballvereine wurde noch deutlicher dokumentiert und bleibt aber eine ständige Herausforderung.

Innenminister Markus Ulbig: „Trotz dieser positiven Entwicklung der Sicherheitslage bei Fußballspielen ist das Problem der Gewalt im Umfeld von Fußballspielen nicht gelöst. Immer wieder wurde Pyrotechnik in den Stadien gezündet, teilweise mussten Spiele im Einzelfall auch abgebrochen werden und es kam zu Störungen auf den Reisewegen durch gewaltbereite Fußballfans. Unser gemeinsames Anliegen muss es sein, die noch vorhandenen negativen Erscheinungen weiterhin konsequent zu bekämpfen. Das langfristige Ziel sind weitgehend störungsfreie Fußballspiele, mit einem deutlich geringeren Aufwand an Polizei. Das schließt neben der Sicherheit in den Stadien auch die An- und Abreise der Fans ein.“

Klaus Reichenbach, Präsident des Sächsischen Fußballverbandes: „Unser Ziel ist weiterhin, die Sicherheit in und um die Stadien zu verbessern. Die sportlichen Erfolge müssen im Vordergrund stehen und nicht die Schlagzeilen über randalierende sächsische Fußballfans.“

Die gewaltpräventive Fansozialarbeit ist ein wichtiger Schwerpunkt des Gesamtkonzeptes Fußball. Jährlich stehen dafür 300.000,00 Euro. Einschließlich der durch die Kommunen und den DFB/ die DFL bereitgestellten Mittel erhalten die Vereine fast eine Millionen Euro pro Saison für die Fanprojekte. Gefördert werden die Fanprojekte in Dresden, Chemnitz, Leipzig, Zwickau, Aue und Plauen. Durch gewaltpräventive Betreuung von jugendlichen Fußballfans soll ein Nachwachsen von Gewalttätern verhindert werden und die gewaltbereite Szene langfristig reduziert werden.

Auch die im vergangenen Jahr begonnene Diskussion zur Erhebung von Sicherheitszuschlägen bei Fußballspielen muss nach Angaben des Innenministeriums fortgesetzt werden. Durch erhobene Sicherheitszuschläge könnten einerseits das Bewusstsein der Stadionbesucher für Sicherheitsbelange gestärkt werden. Andererseits könnten solche Mittel Sicherheitsmaßnahmen bis hin zur präventiven Fanbetreuung genutzt werden, um langfristig der Gewalt entgegenzuwirken. (Faszination Fankurve, 31.08.2011)

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