Fortuna Köln hat die Ticketpreise für die Stehplätze auf der Gegengerade des Südstadions für die kommende Saison von 14 Euro auf 12 Euro gesenkt, jedoch nur für Fans, die sich ihr Ticket frühzeitig im Onlineticketshop kaufen. Fans, die ihr Stehplatzticket am Spieltag kaufen, müssen pro Drittligaheimspiel nun sogar 15 Euro zahlen.
Die bedeutet an den Tageskassen einen Aufpreis von einem Euro im Vergleich zur vergangenen Saison, als aus der Fanszene von Fortuna Köln schon massive Kritik an den Ticketpreisen der Fortuna laut wurde. Die Stehplatz Mitte-Fangruppen der Fortuna haben sich nun in einer gemeinsamen Stellungnahme zu Wort gemeldet und die Preiserhöhung bei Tageskarten kritisiert. Die Fortuna-Fanszene fürchtet, dass die Preiserhöhung des Vereins, der nur ein „überschaubares Stammpublikum“ habe, zum Problem werden könnte, wenn spontane Besuche des Südstadions in Zukunft häufiger ausfallen.
„Als unser Verein sein neues Ticketsystem ankündigte und angab, die Eintrittskarten werden zum Teil günstiger, waren wir für einen kurzen Moment optimistisch. Doch dann wurde uns schnell klar: Das neue Online-Ticketsystem ist zwar eine nette Idee um in der Theorie die Tageskassen zu entlasten, praktisch aber für Fortuna vollkommen ungeeignet. Ja, es bringt für diejenigen, die sowieso regelmäßig auf Mitte oder der Tribüne verkehren, Vergünstigungen mit sich, wenn sie frühzeitig ihre Karte online bestellen. Allerdings benachteiligt es die vielen Unentschlossenen und Spontanbesucher, die regelmäßig in großer Zahl im Südstadion verkehren, denn die zahlen künftig anstatt der ohnehin schon überteuerten 14€ für die Stehplatzkarte, 15€. Für die Tribünenkarten steigt der Preis sogar auf satte 28€ an. Gerade ein Verein mit überschaubarem Stammpublikum und dessen Intention es ist, neue Zuschauer anzulocken, schießt sich damit ein Eigentor. Das Resultat dieser Preispolitik könnte sein, dass für die vielen Kurzentschlossenen, die zuvor an den Tageskassen ohnehin erstmal schlucken mussten, als sie die Eintrittspreise gesehen haben, mit dieser Preiserhöhung das Fass zum Überlaufen gebracht wurde und sie künftig lieber den Samstag zuhause verbringen, anstatt ins Südstadion zu kommen. Mit dem neuen Ticketsystem stellt sich der Verein selbst ein Bein und geht zwar in Sachen Modernisierung einen Schritt nach vorne, mit der Preiserhöhung jedoch zwei zurück“, heißt es dazu in der Stellungnahme der Fortuna Köln-Fangruppen Fortuna Eagles 1986, SC Mülltonn 1998, Schäng Gäng, Plääteköpp Kölle, Kommando 11. Juni, FORTUNASEN, The Hangovers und Höhnerfobie.
Beim Heimspiel gegen den Halleschen FC führte die Fortuna-Fanszene in der vergangenen Saison in Kooperation mit dem eigenen Verein ein Experiment durch und verkaufte die Stehplatztickets bei diesem einen Spiel zum Preis von zehn Euro, statt den üblichen 14 Euro. Durch die „Steher für'n Zehner“-Fanaktion kamen letztlich knapp 1.000 Fans mehr ins Südstadion, als beim gleichen Gegner in der Vorsaison, womit die Aktion trotz des reduzierten Preises für höhere Einnahmen sorgte (Faszination Fankurve berichtete). Beim einem Ticketpreisvergleich der Drittligavereine für die kommende Saison schneidet Fortuna Köln nicht besonders fanfreundlich ab. Lediglich die Aufsteiger vom TSV 1860 München und dem KFC Uerdingen verlangen im Durchschnitt höhere Eintrittspreise. (Faszination Fankurve, 20.07.2018)
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