24.09.2009 - Deutschland

Unsachliche Position der Polizeigewerkschaft


Die Gewerkschaft der Polizei, GdP, äußerte sich mehrmals in Pressemitteilungen rund um das Spiel zwischen Waldhof Mannheim und 1. FC Kaiserslautern II. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte, BAG, kritisiert dieses Vorgehen der GdP hart.

Nach Ansicht der BAG entstehe der Eindruck, dass die GdP bewusst ein Bild vermeintlichen „Fan-Terrors“ zeichnen möchte, um eigene politische Interessen durchsetzen zu können. „Unter anderem in der ‚GdP digital’ werden tendenziöse und inhaltlich äußerst bedenkliche sowie gefährliche Artikel und Pressemitteilungen publiziert“, erklärt die BAG. Durch das Vordrängen der GdP sieht die BAG in der Gewerkschaft der Polizei nicht länger einen „ernst zu nehmenden Gesprächspartner im Prozess der kommunikativen Lösungssuche.“

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte-Süd lehnt in der Stellungnahme „solche unsachlichen und aufheizenden Stellungnahmen“ der GdP auf das Schärfste ab. Pressemitteilungen dieser Art von der Gewerkschaft der Polizei würden nach Meinung der BAG nur eines erreichen – „sie verschärfen das Feindbild Polizei. Der GdP sollte vielmehr daran gelegen sein die Sprachlosigkeit aufzulösen.“

So sei beispielsweise die Tatsache, dass die Ultras Mannheim einen Raum im Carl-Benz-Stadion besitzen schon seit Jahren der Stadt Mannheim und den zuständigen SKBs und somit der Polizei bekannt. Auch würde aus Sicht der BAG eine Kündigung des so genannten „Bastelraums“ negative Konsequenzen für Polizei und sozialarbeiterische Tätigkeiten vor Ort haben. „Streetworkertätigkeit in den Fußballfanszenen bundesweit, die unter anderem mit Ultras stattfindet, lässt durch eine Anlaufstelle, wie den ‚Ultras Raum’ zielorientiertes Arbeiten mit Fußballfans erst gelingen. Um den Herausforderungen in und um die Stadien begegnen zu können, setzen wir auf positive Beispiele des Dialoges“, berichtet die BAG.

Daher begrüßt es die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte-Süd, dass die Bundespolizeidirektion Koblenz kürzlich zu einem solch offenen Dialog mit den Fanprojekten geladen hatte, in dessen Mittelpunkt das Kennenlernen und Verstehen der verschiedenen Arbeitsfelder stand. Nur ein solch ernst gemeinter Dialog kann auch zur Lösungsfindung und letztendlich auch zum Abbau des „Feindbildes Polizei“ beitragen. (Faszination Fankurve, 24.09.2009)

Fanfotos Deutschland




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