04.10.2016 - 1. FC Schweinfurt 05

Verein signalisiert Gesprächsbereitschaft


Die Fanszene des FC Schweinfurt 05 protestiert aktuell mit einem Stimmungsboykott bei Heimspielen gegen in ihren Augen willkürliche Stadion- und Hausverbote (Faszination Fankurve berichtete). Nun hat der der FC Schweinfurt 05 zu den Vorwürfen der Fanszene Stellung bezogen.

„Es gilt, jeden Einzelfall zu betrachten und zu sehen, ob ein Stadionverbot gerechtfertigt ist oder nicht. Hierzu sind wir selbstverständlich auch bereit – ich weiß nicht, woher der Vorwurf kommt, dass wir vom Verein nicht mit den betroffenen Fans reden wollen. Zudem steht die Geschäftsstelle jederzeit offen für alle, die mit uns reden und ihren Fall schildern wollen, was einige auch schon getan haben. Die von uns als Verein zuletzt ausgesprochenen Stadionverbote waren aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Beweismittel vollständig berechtigt. Und den Betroffenen wurde ausdrücklich der schriftliche Hinweis gegeben, dass sie sich andernfalls uns gegenüber äußern können und sollen. Leider nahm auch diese Möglichkeit keiner der betroffenen Personen wahr“, erklärt Jürgen Scholl, Vorsitzender des Verwaltungsrats beim FC Schweinfurt 05.


Doch Schweinfurter Fans werden nicht nur durch Stadionverbote, sondern auch durch sogenannte Betretungsverbote vom Stadionbesuch abgehalten. Betretungsverbote werden von der Polizei ausgesprochen.

„Diese Betretungsverbote, die nach unserer Kenntnis zum Teil auf Vorkommnissen beruhen, die weit in der Vergangenheit liegen, scheinen uns teilweise zu hart, bzw. nicht angemessen zu sein. Dies gilt vor allem in den Fällen, in denen die Betroffenen sich nach Ablauf der Stadionverbote überhaupt nichts Neues haben zuschulden kommen lassen und die neuerlichen Verbote wohl vor allem aus Gründen der Prävention erfolgen. Wir kennen hier aber auch nicht alle Fakten, sind an diesen Verfahren auch direkt nicht beteiligt und können uns daher auch keine abschließende Meinung zu der Entscheidung der Stadt Schweinfurt anmaßen. Wir sind aber von Vereinsseite aus gerne bereit, an den Gesprächen teilzunehmen“, erklärt Scholl in der Schweinfurter Stellungnahme weiter. Zudem versuche der Verein in Gesprächen mit der Stadt und der Polizei zu erreichen, dass zukünftig auch größere Fahnen für im Schweinfurter Stadion erlaubt sind. Zuletzt soll es wegen größerer Fahnen polizeiliche Ermittlungen gegeben haben.

„Wir arbeiten von Vereinsseite an allen Baustellen, die uns bekannt sind. Dabei befinden wir uns in einer komplexen Gemengelage zwischen Polizei, Stadt und Fans, in der wir uns grundsätzlich selbstverständlich für unsere Anhänger einsetzen, sofern dies unter juristischen Gesichtspunkten vertretbar ist“, wir Scholl weiter zitiert.

Beim FC Schweinfurt hofft man, dass die eigene Fanszene das Gesprächsangebot annimmt. Zudem sei ein runder Tisch mit der Vertretern der Stadt Schweinfurt, der Polizeiinspektion Schweinfurt, den Fanbeauftragten, gesprächsbereiten Fans und dem Verein geplant. Ob die Fanszene sich an dieses Tisch setzen wird, bleibt wegen des äußerst angespannten Verhältnises der Fanszene zur Polizei abzuwarte. (Faszination Fankurve, 04.10.2016)

Fanfotos 1. FC Schweinfurt 05




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