10.10.2012 - Sicherheit

Verfassungsschutz beobachtet Ultras


Die Partei „Die Linke“ hat Anfang Oktober im deutschen Bundestag eine kleine Anfrage zum Thema V-Männer in der Fußballfanszene gestellt. Ende September wurde bekannt, dass der Verfassungsschutz sich bei der Spiegel-Redaktion meldete, nachdem dieser ein Interview mit der Wilden Horde führte.

Laut Spiegel wollte der Geheimdienst Informationen über das Interview erhalten, das Spiegel-Redakteure mit der Wilden Horde führten, da die aktuellen Entwicklung in Köln für die gesamte deutsche Fanszene relevant sein könnten. Der Spiegel ging auf die Anfrage nicht ein und machte die Anfrage auf der ersten Seite im Magazin unter der Rubrik Hausmitteilungen bekannt.

Zuvor berichtete der Spiegel Mitte August über den Anwerbungsversuch eines V-Mannes in der Nürnberger Fanszene. Nach diesem Bericht wurde ein Mitglied der Ultras Nürnberg von einem Mitarbeiter der Münchener Polizei angesprochen.

Auf der Seite von Jan Korte, Mitglied des Bundestages für die Linkspartei, heißt es zu dem Thema: „Dass die letzten Sicherheitsgipfel von DFB, DFL und Innenminister Friedrich ohne Vertreter organisierter Fußballfans stattfanden und auf der anderen Seite mit nachrichtendienstlichen Mitteln gegen Fangruppierungen vorgegangen wird, trägt nicht zur Deeskalation einer kritischen Situation bei. Wir haben die Bundesregierung nun in einer Kleinen Anfrage gefragt, was sie von dem Einsatz von V-Leuten, verdeckten Ermittlern und Informanten in den Fußball-Fanszenen weiß, inwieweit Bundesbehörden selber involviert sind und wie sie die Verhältnismäßigkeit des Einsatzes nachrichtendienstlicher Mittel gegen Fußballfans einschätzt.“ (Faszination Fankurve, 10.10.2012)

Hier geht es zum genauen Wortlaut der Bundestagsanfrage der Partei „Die Linke“.






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