15.08.2016 - Sicherheit

​Verletztenzahlen im Fanreiseverkehr sind rückläufig


Abgeordnete der Grünen haben nun eine Antwort der Bundesregierung zu Verletztenzahlen im Bahnreiseverkehr mit Fußballfans bekommen. Die Anzahl an verletzten Personen ist demnach zuletzt zurückgegangen. Polizisten und Unbeteiligte trugen weniger Verletzungen davon.

Bei Zugfahrten mit Fußballfans wurden in der Saison 2015/2016 insgesamt 93 Polizeibeamte verletzt (65 durch Gewalteinwirkung, 12 beim Einsatz von Zwangsmitteln und 10 durch Pyrotechnik). In der Saison 2014/2015 waren es hingegen noch 149 Beamte (65 durch Gewalteinwirkung, 9 beim Einsatz von Zwangsmitteln und 57 durch Pyrotechnik). Damit sind die Verletztenzahlen bei der Bundespolizei seit drei Saisons rückläufig, denn in der Saison 2013/2014 wurden noch 161 Beamte verletzt (70 durch Gewalteinwirkung, 8 beim Einsatz von Zwangsmitteln und 72 durch Pyrotechnik)

Jedoch werden bei Zugfahrten nicht nur Polizeibeamte verletzt, sondern auch Fans, die von der Polizei als Störer eingestuft werden. Hier schwankten die Verletztenzahlen zuletzt. In der Saison 2013/2014 wurden 71 sogenannte Störer verletzt (37 Personen durch Gewalteinwirkung Dritter sowie 26 Fans infolge des Zwangsmitteleinsatzes der Polizei). In der Saison 2014/2015 waren es 116 (27 Personen durch Gewalteinwirkung Dritter sowie 78 Fans infolge des Zwangsmitteleinsatzes der Polizei und ein Fan durch Pyrotechnik). In der Saison 2015/2016 haben sich diese Zahlen wieder auf 75 verletzte Störer reduziert (31 Personen durch Gewalteinwirkung Dritter sowie 37 Fans infolge des Zwangsmitteleinsatzes der Polizei).

Die Verletztenzahlen von unbeteiligten Bahnreisenden gingen in den genannten Saison ebenfalls zurück. In der Spielzeit 2015/2016 wurden 123 Unbeteiligte verletzt (102 Personen durch Gewalteinwirkung und 11 Personen durch Pyrotechnik). In der Saison 2014/2015 waren es insgesamt noch 130 Unbeteiligte verletzt Personen (110 Personen durch Gewalteinwirkung, eine wegen Zwangsmitteln der Polizei und 6 Personen durch Pyrotechnik). 2013/2014 wurden insgesamt ebenfalls 130 Unbeteiligte verletzt (97 Personen durch Gewalteinwirkung, 12 wegen Zwangsmitteln der Polizei und 4 Personen durch Pyrotechnik).

Addiert man die Verletztenzahlen von Polizisten, Störern und unbeteiligten Fans ergeben sich für die Saison 2015/2016 insgesamt 291 verletzte Personen im Bahnverkehr mit Fußballfans. 2014/2015 waren es hingegen noch 395 verletzte Personen und 2013/2014 gab es 362 Verletzte zu verzeichnen.

Auch die Zahl der tatverdächtigen Fans ging im gleichen Zeitraum zurück. Waren es in der Saison 2013/2014 noch 1.816 Tatverdächtige, ging diese Zahl zur Saison 2014/2015 auf 1.515 Tatverdächtige zurück und in der Saison 2015/2016 waren es nur noch 1.035 tatverdächtige Fans.

In der Saison 2014/2015 reisten nach Schätzungen der Bahn circa 3,4 Millionen Fans mit der Bahn zu Fußballspielen in Deutschland. Dabei sollen 93.000 Polizeibeamte in den Zügen eingesetzt worden sein. Die Bundesregierung begrüßt den Einsatz von Sonderzügen, die von der Fanszene selbst organisiert werden, weil es dabei zu weniger Sachbeschädigungen kommen soll und Beamte durch Fanordner ersetzt werden. An der Finanzierung weiterer solcher Sonderzüge gibt es bisher aber noch Nachholbedarf. Nach Angaben der deutschen Bahn sollen durch Sachbeschädigungen von Fußballfans jährlich ein Schaden von 1,5 Millionen Euro entstehen. (Faszination Fankurve, 15.08.2016)






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