06.06.2018 - WM 2018

WM-Tickets: FIFA stellt Strafanzeige gegen viagogo


Der Weltverband FIFA hat am 4. Juni bei der Staatsanwaltschaft in Genf gegen die Ticketbörse viagogo Strafanzeige wegen Verletzung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb eingereicht. Das teilte die FIFA am gestrigen Dienstag mit.

„Zum Schutz der Fans und zur Unterbindung des unzulässigen Weiterverkaufs von Tickets für die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ hat die FIFA am 4. Juni 2018 bei der Staatsanwaltschaft in Genf gegen die viagogo AG Strafanzeige wegen Verletzung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb eingereicht“, heißt es in der Erklärung.

In den vergangenen Monaten habe die FIFA von mehreren Personen, Konsumentenschutzorganisationen und anderen Marktakteuren Beschwerden hinsichtlich des undurchsichtigen und täuschenden Geschäftsverhaltens der viagogo AG erhalten. Nach Rücksprache mit anderen Interessengruppen, die wegen der unfairen Geschäftspraxis der viagogo AG in der Schweiz bereits Strafanzeige eingereicht haben sollen, hat die FIFA ebenfalls entsprechende Schritte eingeleitet.

Im Kampf gegen den Sekundärticketmarkt wolle die FIFA in erster Linie die Fans schützen und für Tickets der bevorstehenden WM in Russland ein faires Preissystem durchsetzen. Die FIFA führte kürzlich mit der UEFA konstruktive Gespräche zur Koordination von Maßnahmen gegen unrechtmäßige Plattformen und vereinbarte eine Zusammenarbeit mit der Fédération romande des consommateurs (FRC), der Konsumentenschutzorganisation der französischsprachigen Schweiz. Diese setzt sich vehement gegen den Kartenverkauf über unrechtmäßige Quellen ein. Zudem teilte der Verband mit, die einzig rechtmäßige Website für den Ticket-Kauf sei FIFA.com/tickets.

Die FIFA erachte den unerlaubten Verkauf und Vertrieb von Tickets als ein „ernstes Problem“ und sehe im unzulässigen Transfer bzw. dem Weiterverkauf von Tickets zudem „ein enormes Sicherheitsrisiko“, heißt es ferner. Tickets, die aus anderen Quellen, einschließlich der viagogo AG, bezogen werden, werden automatisch für ungültig erklärt. Die FIFA behält sich das Recht vor, den Inhabern solcher Tickets den Zutritt zum Stadion zu verweigern. Während der WM soll es strenge Eingangskontrollen durch die FIFA und die lokalen Behörden geben.

Das Landgericht Hamburg hatte bereits im Januar 2018 eine einstweilige Verfügung gegen die viagogo AG erlassen. Das Unternehmen durfte demnach Tickets für die Fußball-WM 2018 in Russland nicht anbieten, bevor die Karten von der FIFA offiziell zugeteilt wurden und/oder im physischen Besitz der viagogo AG waren (Faszination Fankurve berichtete).

Fans, die Tickets für die Weltmeisterschaft in Russland haben, können diese online oder bis 24 Stunden vor Anpfiff in den Ticketzentren der FIFA in Russland umschreiben lassen. Da die Tickets personalisiert sind, ist dies zu empfehlen, falls sich die Mitreisenden geändert haben. Diese Möglichkeit gibt es jedoch nicht für Personen, die ihre Tickets aus dem deutschen Eintrittskartenkontingent des DFB erhalten haben. Da hier der Ticketerwerb an die Mitgliedschaft im Fan Club Nationalmannschaft gebunden war und dies bei einer Übertragung nicht gewährleistet werden kann, ist eine Übertragung hier komplett ausgeschlossen. Bei den anderen Eintrittskarten gilt, dass der Käufer die Umschreibung vornehmen muss. Eine Weitergabe des Ticktes an den neuen Ticketinhaber reicht für eine Umschreibung nicht. (Faszination Fankurve, 06.06.2018)






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