29.03.2018 - FSV Frankfurt

Wie Situation zwischen Ordnern & FSV-Fans unnötig eskalierte


In der Regionalliga Südwest war der FSV Frankfurt am vergangenen Samstag bei Schott Mainz zu Gast. Trotz entspannter Atmosphäre während des gesamten Spiels kam es nach Abpfiff auf der Bezirkssportanlage Mombach zu unschönen Szenen zwischen Ordnen und Gästefans.

FSV-Fans feierten nach dem 4:0 Auswärtssieg die eigene Mannschaft und kletterten deshalb in den Innenraum. Auf der Laufbahn der Sportanlage feierten FSV-Fans friedlich mit den Spielern, die wiederum die mitgebrachten Fahnen der FSV-Fans schwenkten. Die anwesenden vereinseigenen Ordner von Schott Mainz verhielten sich während dieser Feierlichkeiten friedlich und ließen die Gästefans gewähren. Als die FSV-Fans den Innenraum bereits wieder in Richtung Gästeblock verlassen hatten, sollen jedoch etwa acht bis zehn Ordner in Richtung Gästefans aufmarschiert sein, die zu einem externen Sicherheitsunternehmen gehören sollen.

Die herbeigeeilten Ordner wollten offenbar eine Eckfahne, die FSV-Fans beim Betreten des Innenraums mitgenommen haben sollen, zurückholen. Der FSV Fanprojekt-Leiter, Peter Heering, erklärte den Ordnern daraufhin, dass man dieses Problem zwischen den FSV-Fans und dem Ordnungsdienst sicher auch friedlich und ohne Gewaltanwendung lösen könne und bot seine Vermittlung an.

Doch der Fanprojektler wurde zur Seite geschoben und die Ordner begannen die Situation auf ihre Weise zu klären. Laut weiterer Schilderung von Frankfurter Gästefans sollen zusätzliche Ordner per Funk herbeigerufen worden sein. Nun kam es zu tumultartigen Szenen. „Hätte man meine Kollegin und mich unseren Job als deeskalierende Vermittler in Krisensituationen machen lassen, wäre es in Mainz mit Sicherheit weiterhin so friedlich und entspannt geblieben, wie während des gesamten bisherigen Spieltags“, erklärte Peter Heering, Leiter des Fanprojekts FSV Frankfurt gegenüber Faszination Fankurve.

Anschließend kamen hinzugerufene Polizisten zu der Situation dazu und nahmen die Personalien der FSV-Fans auf und fotografierten alle Fans ab, da man wegen Landfriedensbruch ermitteln würde. Im Nachgang teilte die Polizei Mainz mit, dass vier Ordner „durch Reizgas von Gästefans verletzt“ worden seien. Peter Heering vom Fanprojekt widerspricht dieser Angabe deutlich. Von den FSV-Fans habe niemand Reizgas oder Pfefferspray dabei gehabt und gegen Ordner eingesetzt. Da sei er sich absolut sicher. Die einzigen Personen, die solche Mittel mitführen seien Polizei und Ordnungskräfte. „In meinen über zehn Jahren beim FSV Frankfurt ist mir noch nie bekannt geworden, dass unsere Fans Reizgas oder Pfefferspray ins Stadion mitbringen. Außerdem werden sie am Eingang ja auch gründlich kontrolliert“. Der Leiter des Fanprojekts zeigte sich wegen der Darstellungen in der Pressemitteilung der Polizei und in einigen Lokalzeitungen verwundert und fragte sich, ob die dafür verantwortlichen Personen das gleiche Spiel besucht haben.


Die Polizei begleitete die FSV-Fans nach den Personalienfeststellungen noch zu einem Sonderbus, der die FSV-Fans zum Bahnhof fuhr, von wo aus es zurück nach Frankfurt ging. So endete das Regionalliga-Spiel, das bei schönem Wetter bis zum Abpfiff absolut friedlich verlaufen war, mit einem Großeinsatz der Polizei und einer weiteren Gruppe Fußballfans, die den Einsatz des Ordnungsdienst und die Berichterstattung der Polizei sowie der Lokalmedien nicht nachvollziehen können. (Faszination Fankurve, 29.03.2018)

Fanfotos FSV Frankfurt




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