04.03.2009 - Fanprojekte

Arbeitsgrundlage der Fanprojekte gefährdet


Im November 2008 auf der Jahrestagung der Fanprojekte fand noch ein reger Austausch zwischen Sozialarbeitern und der Polizei statt. Doch seit der polizeiliche Durchsuchung der Räumlichkeiten des Münchner Fanprojektes am vorletzten Wochenende scheint es einen tiefen Graben zu geben.

„Noch im November 2008 konnte auf der Jahrestagung der Fanprojekte ein erfolgreicher Dialog zwischen Sozialarbeit und Polizei konstatiert werden“, heißt es in dem Schreiben der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte. In München wurden jedoch am Faschingswochenende die Räume des Fanprojekts München aufgrund eines angeblichen Fahnendiebstahls eines Fans durchsucht. Mit dieser Aktion stehen nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte alle Fanprojekte in Deutschland unter dem Generalverdacht, an kriminellen Handlungen teilzunehmen.

Fanprojekte arbeiten im öffentlichen Auftrag und werden mit Fördermitteln aus Komunen, des Landes und von DFB und DFL finanziert. Durch den Verdacht einer Mittäterschaft einer kriminellen Handlung wird die Arbeitsgrundlage eines jeden Fanprojekts in Frage gestellt. Mit Hausdurchsuchungen arbeitet man aus Sicht der Fanprojekte bewusst gegen eine gute Kommunikation untereinander.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte-Süd fordert die Polizei in München in einem Schreiben auf, den Dialog mit dem Fanprojekt München zu suchen und gemeinsam eine Lösung zu finden, wie solche Aktionen in Zukunft verhindert werden können. Vor dem Hintergrund des Feindbildes der Polizei in der aktiven Fanszene, sollte eine Hausdurchsuchung besser durchdacht und dabei differenzierter vorgegangen werden. Die Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte-Süd stellen sich für den Dialog zwischen dem Fanprojekt München und der Polizei gerne als Vermittler zur Verfügung. (Faszination Fankurve, 04.03.2009)






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