Aufruf zur Abstimmung – Nein zur „Gamma“-Datenbank!

Am 27. September wird in Deutschland der neue Bundestag gewählt, in der Schweiz stimmt das Volk über die „Gamma“-Datenbank ab. Immer mehr Schweizer Fußballfans sehen sich aber mit der bevorstehenden Katalogisierung ihrer Grundrechte beraubt.

„Wer gewalttätig wird, macht sich strafbar. Er wird verurteilt und landet im Strafregister. Gewaltbereite Fussballfans erhalten Stadion- und Rayonverbote und werden in der nationalen Datenbank ‚Hoogan“ registriert“, heißt es auf der Internetseite des überparteilichen Komitees „Zuschauerfichen Nein“ gegen die neue Datenbank Gamma. Die neue „Gamma“-Datenbank soll die bisherige „Hoogan“-Datei ersetzen und noch mehr Einträge ermöglichen.

Nach Angaben des Komitees will die Stadt Zürich aber noch einen Schritt weitergehen und noch mehr Personen Katalogisieren. Zürich möchte angeblich die „Gamma“-Datenbank um einen Punkt erweitern. „Gewalt suchende“ Personen sollen noch erfasst werden. Das Komitee „Zuschauerfichen Nein“ weißt daraufhin, dass unter den „schwammigen“ Begriff auch viele Personen, die sich nie etwas zu Schule kommen haben lassen kriminalisiert werden würden. Da für einen Eintrag in der neuen Datenbank weder ein Richter noch eine begangene Tat vorhanden sein muss. „De facto wird damit die Unschuldsvermutung abgeschafft und Fichierung auf Vorrat betrieben – ein krasser Angriff auf bürgerliche Grundrechte und den Rechtsstaat“, heißt es weiter auf der Internetseite.

Das Komitee ruft daher alle Bürger auf bei der Abstimmung am 27. September teilzunehmen und gegen die „Gamma“ Datenbank zu stimmen. Ende der 80er erschütterte der „Fichenskandal“ mit einer ähnlichen Datensammelaktion die Schweizer Bevölkerung. Damals wurden über knapp zehn Prozent des Schweizer Volkes Informationen gesammelt und in Datenbanken abgelegt. Bis heute wird sich über den „Fichenskanda“l in der Schweiz ausgeschwiegen, weshalb die Schweizer Datensammlungen sehr kritisch gegenüber stehen. (Faszination Fankurve, 16.09.2009)