24.09.2018 - Fanszenen Deutschlands

Bundesweiter Aktionsspieltag gegen EM 2024-Bewerbung


Bevor morgen der bundesweite Aktionsspieltag beginnt, bei dem in den meisten deutschen Fankurven in den ersten 20 Minuten aus Protest gegen DFB und DFL geschwiegen werden soll (Faszination Fankurve berichtete), fand am vergangenen Wochenende noch ein Aktionsspieltag statt, der sich gegen die EM 2024-Bewerbung des DFB richtete.

„United by Money. Korrupt im Herzen Europas.“ und „Wir brauchen keine gekaufte EM, sondern Veränderungen!“ stand dabei in Anlehnung an den „United by Football. Vereint im Herzen Europas.“-Slogan des DFB auf Plakaten in vielen deutschen Fankurve geschrieben. Am vergangenen Wochenende liefen alle Profifußballer in Deutschland mit dem „United by Football. Vereint im Herzen Europas.“-Logo auf dem Ärmel auf, auch die Schiedsrichter waren damit geschmückt und die Mannschaften standen vor Anpfiff der Spiele für Gruppenfotos bereit, um die deutsche Bewerbung um die Europameisterschaft 2024 zu unterstützten.

Zeitgleich zu den Gruppenfotos gingen in vielen Fankurven in Deutschland jedoch die Protestplakate gegen die deutsche EM-Bewerbung hoch. „Wir spüren eine herausragende Unterstützung unserer Bewerbung aus der Bevölkerung und der Fußballfamilie. Wir sind sehr stolz und dankbar, dass insbesondere die DFL und die Bundesliga, aber auch alle weiteren Ligen in Deutschland bis hinunter in die Kreisliga diesen Rückhalt am kommenden Spieltag noch einmal nachhaltig demonstrieren“, erklärte DFB-Präsident Reinhard Grindel zum Aktionsspieltag des DFB. Der DFB-Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius ergänzte: „Unsere Bewerbung wird getragen von der großen und friedlichen Fußballbegeisterung in Deutschland, von den leidenschaftlichen Fans in unseren tollen Stadien und von den sieben Millionen Mitgliedern des DFB in unseren rund 25.000 Vereinen.“ Die Gegenproteste, die teilweise durch Trillerpfeifen untermalt wurden, zeigten jedoch deutlich, dass zumindest Teile der Fankurven nicht hinter der DFB-Bewerbung stehen und sich keine Europameisterschaft im Jahr 2024 in Deutschland wünschen. Vielmehr wünscht man sich in den Kurven, dass Faninteressen bei den Verbänden ernst genommen werden und wieder mehr auf den Fan im Stadion und nicht auf den Fan vor dem Fernseher oder auf den übertragenden TV-Sender gehört wird.


An dem bundesweiten „United by Money“-Aktionsspieltag beteiligten sich u.a. die Fanszenen vom VfB Stuttgart, Eintracht Braunschweig, den Würzburger Kickers, dem Halleschen FC, dem VfR Aalen, dem FC Augsburg, dem SSV Reutlingen 05, Dynamo Dresden, Darmstadt 98, dem 1. FSV Mainz 05, dem Hamburger SV, Jahn Regensburg, dem 1. FC Kaiserslautern, dem 1. FC Nürnberg, Bayer 04 Leverkusen, Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach. Hinzu kamen Fanszenen, wie die von Eintracht Frankfurt oder dem FC St. Pauli, die zwar gegen den DFB gerichtete Botschaften zeigten, sich jedoch nicht am einheitlichen Aktionsspieltag beteiligten. Die Bilder zum bundesweiten Aktionsspieltag gibt es oben in der Galerie. (Faszination Fankurve, 24.09.2018)






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