10.11.2009 - DFL

Deftige Absage für Kinds Pläne


Mit einem klaren Votum wurde Medienberichten zufolge am Dienstag in Frankfurt der Erhalt der so genannten 50+1-Regel durch die 36 Profivereine beschlossen. Dies bedeutet einen herben Rückschlag für Hannover 96-Klubchef Kind, der die Investorenregel kippen wollte.

Eine Zwei-Drittel-Mehrheit wäre auf der Mitgliederversammlung von Nöten gewesen, um die Regel abzuschaffen – letztlich stimmten bis auf eine Ausnahme die Vereine der ersten und zweiten Liga für den Erhalt von 50+1. Ebenso abgeschmettert wurde der Antrag des FSV Frankfurt, einen Kompromiss-Vorschlag zu formulieren. Die besagte Regel sieht vor, dass es Investoren – anders als etwa in England – nicht möglich ist, mehr als 50 Prozent der Klubanteile eines Vereins zu erwerben.

Bereits im Vorfeld der Abstimmung war nach monatelangem Streit eine klare Tendenz für die Regelung zu erkennen. Eine Änderung der bestehenden Regelung könne das Gesicht der Bundesliga nachhaltig verändern, hatte Ligaverbands-Boss Rauball laut Medienberichten vor dem heutigen Votum gewarnt. Hinzu kommen die intensiven Fanproteste innerhalb und außerhalb der deutschen Stadien. Die Interessengemeinschaft „Unsere Kurve“ hatte beispielsweise im Vorfeld der Mitgliederversammlung am Dienstag bis zu 100.000 Unterschriften für den Erhalt der 50+1-Regel an Rauball übergeben.

Neben Kind hatten sich auch andere Vereine an der Diskussion beteiligt: Der FC Schalke etwa hatte ein Modell für einen fairen Wettbewerb innerhalb der Liga vorgeschlagen, das jenseits von EU-Recht und 50+1 entwickelt werden sollte. Hoffenheim-Mäzen Hopp plädierte zudem für die Abschaffung der Investorenregel.

Diese Absichten sind nun auf Eis gelegt; verschiedenen Medien zufolge soll Kind jedoch bereits vor der Abstimmung verkündet haben, im Falle einer Niederlage vor das Schiedsgericht des Deutschen Fußball-Bundes oder gar den Europäischen Gerichtshof zu ziehen. (Faszination Fankurve, 10.11.2009)






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