Ab heute führt das Forschungsprojekt Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamte (KviAPol) erstmals eine Opferbefragung in Form eines Online-Fragebogens zu unverhältnismäßiger Polizeigewalt in Deutschland durch, um in Zukunft das Dunkelfeld rechtswidriger Polizeigewalt zu beleuchten.
Die Beantwortung des Online-Fragebogens nimmt circa eine halbe Stunde in Anspruch. Den Fragebogen gibt es unter anderem in Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch. Alle Antworten sind freiwillig und werden anonym erfasst. Im März diesen Jahres ist an der Ruhr-Universität in Bochum das Forschungsprojekt (KviAPol) unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Singelstein gestartet. Einer der wichtigsten Ziele der Projekts seien empirisch fundierte Aussagen über mögliches Fehlverhalten von Polizeibediensteten bei der Gewaltausübung tätigen zu können.
„Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen ist bislang kaum empirisch untersucht, obwohl das Thema auch die öffentliche Debatte intensiv beschäftigt. Insbesondere zum Dunkelfeld und zu viktimologischen, also die Opferwerdung betreffenden Aspekten, liegen praktisch keine Erkenntnisse vor. Auch die Dynamik der Konfliktsituationen und ihre Aufarbeitung ist unzulänglich erforscht. Vor diesem Hintergrund untersucht das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt erstmalig systematisch rechtswidrige polizeiliche Gewaltanwendung aus der Perspektive der Opfer und im Kontext des polizeilichen Bearbeitungsprozesses“, heißt es von den Initiatoren des Foschungsprojekts.
In Deutschland beklagen aktive Fußballfans in regelmäßigen Abständen unterschiedliche Formen von Polizeigewalt. Nun können auch Fußballfans ihre Erlebnisse in eine Studie zum Thema einfließen lassen. (Faszination Fankurve, 08.11.2018)
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