09.05.2017 - Fans

Hälfte der Fans will Profifußball den Rücken kehren


Bei der DFL, dem DFB und den Bundesligavereinen müssten nach Veröffentlichung dieser Studie eigentlich alle Alarmglocken angehen. Laut der „Situationsanalyse Profifußball 2017“ wollen über die Hälfte der Fans von Bundesligaclubs dem Profifußball früher oder später den Rücken zukehren.

„Die größten Probleme des deutschen Profifußballs basieren der Studie zufolge vor allem auf dem primären Streben (der Profifußballvereine, der Funktionäre, der Spieler und ihrer Berater) nach noch mehr Geld, der ungleichen Verteilung dieser Gelder und den sich daraus ergebenden negativen Folgen für den Profifußball (Entfremdung, Realitätsverlust, Wettbewerbsverzerrung, Langeweile). Im Endergebnis bleiben bei dieser Entwicklung die Fans auf der Strecke. Entsprechend gab mehr als jeder zweite befragte Fußballfan (51,4%) an, sich früher oder später vom Profifußball abzuwenden, sollte sich die Fußballkommerzialisierung weiterhin so entwickeln. Und über 83% aller Befragten warnen den Profifußball davor, sich noch weiter vom Fan zu entfernen“, heißt es in den Ergebnissen der Studie des neugegründeten „FC PlayFair! Verein für Integrität im Profifußball“.


Die Studie basiert auf Fragebögen, die von 17.330 Teilnehmern der Studie ausgefüllt wurden. Zuvor wurden zudem qualitative Fokusgruppeninterviews in Form von 90-minütigen Gruppendiskussionen mit insgesamt 25 Fußballfans unterschiedlicher Vereine geführt. Neben klaren finanziellen Regeln für den deutschen Profifußball forderten die an der Studie beteiligten Fans vor allem eine Rückbesinnung auf fanfreundliche Anstoßzeiten und mindestens einen Fanvertreter im obersten Kontrollgremium der Fußballclubs.

„Der 'FC PlayFair! Verein für Integrität im Profifußball e.V.' wurde im Januar 2017 von Familienunternehmer Claus Vogt und Sportökonom Prof. Dr. André Bühler gegründet, um angesichts der immer weiter zunehmenden Kommerzialisierung im Profifußball in Deutschland und anderswo die dringendsten Probleme zu identifizieren und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen. Die Mitglieder des FC PlayFair! lieben den Fußball und sind Anhänger der unterschiedlichsten Clubs. Sie sitzen in der Loge und stehen in der Kurve. Der FC PlayFair! arbeitet streng übervereinlich“, heißt es zum Selbstverständnis des Vereins, der die Studie in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Sportmarketing an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) Nürtingen-Geislingen durchgeführt hat. (Faszination Fankurve, 09.05.2017)

Hier gibt es die gesamten Ergebnisse der Studie als PDF.






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