12.04.2021 - Fans

Hoffnungen auf Fanrückkehr in Dresden, Gladbach & Paderborn


Durch Modellprojekte in den jeweiligen Bundesländern könnten bald in weiteren Bundesliga- und 3. Liga-Stadion Fans zurückkehren. Dynamo Dresden, Borussia Mönchengladbach und der SC Paderborn hoffen auf eine Fanrückkehr im Rahmen von Pilotprojekten.

Dresden: Saisonfinale mit 10.000 Zuschauern?
Noch vor einer Woche als Modellprojekt bezüglich der Fan-Rückkehr ausgerufen, werden nun die Überlegungen von Dynamo Dresden konkret. Man hofft auf bis zu 10.000 Zuschauern in den letzten beiden Heimspielen.

Dynamos Geschäftsführer Jürgen Wehland bestätigte gegenüber dem „MDR“, dass man konkrete Vorstellungen für die Zuschauerrückkehr im Rudolf-Harbig-Stadion hätte. Dynamo setze auf ein Stufenkonzept mit mindestens 20 Prozent Zuschauer. Um nach diesem Konzept die Zuschauerzahl stetig steigern zu können, müsse man sich jedoch auch an Maßnahmen halten, die bei vorherigen Spielen mit Zuschauern im Herbst eingehalten wurden. Ähnlich wie zuletzt in Rostock beispielsweise, als Ende März 702 Zuschauer im Stadion waren, sollten alle Fans im Vorfeld getestet werden.

Jedoch muss Dynamo erst als Modellprojekt ausgewählt werden, weswegen der Verein mit der Stadt und der Technischen Universität (TU) Dresden zusammenarbeiten will. „Die TU begleitet die Planung und die Auswertung und stellt diese dann gesamtgesellschaftlich zur Verfügung", so Wehland. "Alles was uns hilft, zurück in ein gesamtgesellschaftliches Leben zu finden, ist wichtig. Deswegen soll unser Modellprojekt auch nicht für die Blase Profifußball gelten, sondern auf dieser Basis soll Einkaufen oder Besuche von Gastronomie oder anderen Kultureinrichtungen möglich sein."

Neben den Ressourcen, die der Traditionsverein aufbrauchen muss, ist dieses Projekt auch mit erheblichen Kosten verbunden, weshalb Dynamo als Modellprojekt Verlust machen könne. Der Geschäftsführer machte diesbezüglich klar, dass die Wirtschaftlichkeit nicht im Fokus bei dieser Aktion stehe. Es gehe eher um die „emotionale“ Seite und darum, den Fans, Mitgliedern und Partnern für ihre Unterstützung etwas zurückzugeben.

Im Hinblick auf die stetig steigenden Inzidenzzahlen steht man jedoch vor der Frage, ob die Überlegungen seitens der Dresdner überhaupt realistisch sind. Es ist immer noch offen welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit es grünes Licht für eine Fan-Rückkehr zu den Heimspielen gegen Viktoria Köln am 8. Mai und Türkgücü München am 15. Mai geben kann. Nach Wehland sollte man die Inzidenzwerte aber nicht als alleinigen Faktor sehen. "Momentan ist alles in Bewegung. Es gibt aber gleichzeitig andere Entwicklungen wie die Testszenarien und die Impfszenarien, die eine große Rolle spielen werden. Wenn sich das so fortsetzt, dann werden schnell auch andere Möglichkeiten bestehen."

Spielt Mönchengladbach noch im April vor Zuschauern?
Die Stadt wurde zumindest von der Landesregierung als Modellkommune ausgewählt. Für Borussia Mönchengladbach bedeutet das höchstwahrscheinlich, dass Spiele im Borussia-Park mit Fans, im Rahmen eines Testbetriebs, möglich sind.

Borussias Mediendirektor Markus Aretz kommentierte die Entscheidung des Landes Nordrhein-Westfalens wie folgt: „Wir würden bereitstehen, kennen aber die Rahmenbedingungen noch nicht.“ Diese werden sich sicherlich in den nächsten Tagen klären. Stadt und Verein werden jedenfalls zusammen an den genauen Konzepten arbeiten, um eine Zuschauerrückkehr nach dem 19. April zu ermöglichen.

Neben dem Borussia-Park soll auch im Sparkassenpark und im Theater ein wissenschaftlich begleiteter und risikominimierter Testbetrieb starten. In Rostock und in Berlin gab es bereits ähnliche Pilotprojekte, die eine temporäre Rückkehr von Zuschauern ermöglichte. In Schleswig-Holstein laufen derzeit ebenso Bewerbungsprozesse, um in absehbarer Zukunft Pilotprojekte zur Zuschauerrückkehr zu ermöglichen.

Wie viele Zuschauer bei den Bundesligaspielen von Borussia Mönchengladbach zugelassen werden, ist bis dato noch völlig unklar. Dirk Rütten, Pressesprecher Borussia Mönchengladbach, stellte allerdings gegenüber der Bild klar, dass es kein halbvolles oder gar volles Stadion geben werde. Der Verein sei aber wild entschlossen, alles dafür zu tun, dass Borussia vor Fans spielen kann. Da die Modellprojekte in NRW ab dem 19. April starten, kämen für eine mögliche Zuschauerrückkehr bereits das Heimspiel am 25. April gegen Arminia Bielefeld und die Partie gegen den VfB Stuttgart am 07. Mai infrage.

Paderborn als weitere Modellstadt für Zuschauerrückkehr?
Der SC Paderborn darf auf eine Rückkehr von Zuschauern in die Paderborner Arena noch in dieser Saison hoffen. Die Stadt wurde als Modellstadt ausgewählt.

Als eine von sechs Modellregionen wurde der Kreis und die Stadt Paderborn ausgewählt, in denen ab dem 19. April mithilfe einer digitalen Pandemiestrategie das öffentliche Leben wieder hochgefahren werden soll. Der Sportclub kann laut Berichten des „WDR“ davon profitieren, da die Stadt sich im Rahmen ihrer Bewerbung als Modellregion explizit auf den Bereich Sport fokussiert habe.

Dies hätte zu Folge, dass eine Wiedereröffnung der Sportstätten und Schwimmbäder geschieht, wenn man künftig intensivere Verfahren und den vermehrten Einsatz von Testungen in Betracht ziehe. Vorrangig gelte dies jedoch zunächst für eine Reaktivierung des Breiten- und Amateursports, wie dies in Form eines Antrags deutlich wurde.

Dieser Antrag wurde nun bewilligt, weshalb ab dem 19. April das öffentliche Leben in Paderborn wieder hochgefahren werden soll. Die Rückkehr von Zuschauern im Stadion soll weiterhin unter Berücksichtigung strenger Hygienekonzepte erfolgen. Unter anderem beinhaltet dies die gezielte Kontaktnachverfolgung unter den Zuschauern, welche laut SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger „wünschenswert“ sei. Man müsse jedoch schauen, „wie schnell das umsetzbar ist.“ Laut WDR gibt es neben der Personalisierung von Eintrittskarten beispielweise eine Kontaktdatenübermittlungs-App namens „luca“, die eine gezielte Nachverfolgungskette der Kontakte unter den Zuschauern ermögliche. (Faszination Fankurve, 12.04.2021)






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