30.04.2018 - Fans

Impressionen vom Aktionsspieltag gegen Polizeiaufgabengesetz


Nachdem sich der „Fanszenen Deutschlands“-Zusammenschluss vor dem Wochenende mit einer Stellungnahme zum in Bayern geplanten Polizeiaufgabengesetz zu Wort gemeldet hatte, stand anschließend ein Aktionsspieltag zum Thema an. So waren kritische Spruchbänder zum Thema in vielen Stadien zu lesen.

Schon seit einige Wochen sind in deutschen Fankurve regelmäßig Plakate zum Thema zu sehen. Doch die Anzahl der Spruchbänder mit Kritik am neuen Polizeiaufgabengesetz (PAG) nahm am Wochenende nochmal spürbar zu.

„Mit Sorge blicken wir als Fußballfans derzeit auf die bayerische Politik. Voraussichtlich im Mai will die dortige Landesregierung über ein neues Polizeiaufgabengesetz (PAG) abstimmen. Die Gesetzesnovelle beobachten wir bundesweit mit großer Skepsis. Wir befürchten: Das Gesetz könnte für andere Bundesländer Signalwirkung haben – und es wird uns auch als Fußballfans betreffen“, teilten die deutschen Fanszenen vorab in einer einheitlichen Stellungnahme zum Thema mit (Faszination Fankurve berichtete).

In den deutschen Stadien waren in den vergangenen Tagen dann zahlreiche Plakate zu sehen, auf denen Botschaften, wie „Heute Bayern, morgen Deutschland - Polizeiaufgabengesetz stoppen!“. Unter anderem die Fans von Borussia Dortmund, Werder Bremen, dem FC Augsburg, Hertha BSC, dem SC Freiburg, dem 1. FC Köln, dem FC Ingolstadt, dem Chemnitzer FC, dem FC Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, Jahn Regensburg, Bayer Leverkusen, dem VfL Osnabrück, Dynamo Dresden und dem VfB Stuttgart beteiligten sich an dem bundesweiten Aktionsspieltag. Auch die Ultras Gelsenkirchen machten dieses Mal mit. Zum Saisonbeginn beteiligte sich die Gruppe nicht an bundesweiten Aktionsspieltagen und warf einigen beteiligten Fanszenen blinden Aktionismus sowie zu wenig Selbstreflexion vor und vermisste bei den Protesten gegen den DFB ein klares Konzept (Faszination Fankurve berichtete).

Die deutschen Fanszenen befürchten, dass durch das neue Gesetz in Bayern die Befugnisse der Polizei massiv ausgeweitet werden. Zwar wird das PAG mit der Argumentation der Terrorabwehr eingeführt, doch die Fußballfanszenen befürchten, dass die Gesetzesänderungen schon bald auch gegen sie angewendet werden, da Fans von Polizei und Politik häufig als drohende Gefahr wahrgenommen werden. Dank des neuen PAG dürfte die Polizei in Bayern sogenannte „Gefährder“ mit Fußfesseln ausstatten und auf reinen Verdacht die Telekommunikation von Personen überwachen. In den Fanszenen macht sich die Befürchtung breit, dass in Zukunft auch Fußballfans zu Gefährdern erklärt werden. „Uns ist natürlich bewusst, dass wir als Fußballfans in Deutschland – mit Ausnahme der bayerischen Szenen – nur indirekt Einfluss auf die Politik im Freistaat nehmen können. Es ist uns daher wichtig ein gemeinsames Zeichen zu setzen. Das Thema ist von zu großer Bedeutung und Signalwirkung, um es nur regional auszufechten. Wir fordern deshalb: Neues Polizeiaufgabengesetz stoppen!“, teilten die Fanszenen Deutschland zu ihrer Intention der Proteste mit. (Faszination Fankurve, 30.04.2018)






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