21.05.2014 - Polizei

Naziaufkleber auf bayrischem Polizeifahrzeug


Wie Faszination Fankurve gestern bei Facebook berichtete ist beim Relegationsspiel zwischen Fürth und Hamburg eine Aufbewahrungsbox von bayrischen Polizisten aufgefallen, die mit Nazistickern beklebt wurde. Faszination Fankurve zeigt nun Fotos der Aktion.

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung vom Fürther Bündnisses gegen Rechts im Nachgang des Relegationsspiels SpVgg Fürth gegen den Hamburger SV:

Neonazi-Aktivisten im bayerischen USK?
Am Sonntag den 18.5.2014 machten Besucher des Relegationsspiels Spvgg Greuther Fürth gegen den Hamburger Sportverein eine skandalöse Entdeckung. Auf einer Aufbewahrungsbox für Funkgeräte, die dem bayerischen USK dient und welche sich in einem Dienstfahrzeug der Polizei befand, waren Aufkleber des Neonaziversandes „Final Resistance“ angebracht. So zierten die besagte Box Aufkleber mit der Aufschrift „Good Night Left Side“ und „Kein Sex mit Zecken“. Auf beiden Aufklebern ist neben dem Schriftzug eine vermummte Person mit einer Zwille abgebildet.

Der Final Resistance Versand wird von den beiden Neonazi-Aktivisten Tony Gentsch und Matthias Fischer betrieben. Beide waren führende Aktivisten des Kameradschaftsdachverbandes „Freies-Netz-Süd“ (FNS) und sind nun Mitglieder in der Partei „Der Dritte Weg“. Fischer steht auch auf einer Kontaktliste des sog. Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU).
Es ist nicht nur besorgniserregend, sondern auch ein Skandal, dass Beamte des bayerischen USK neonazistische Aufkleber in ihrem Dienstfahrzeug anbringen.
Allerdings könnte dieser Umstand auch einen Rückschluss auf die politische Gesinnung einiger USK-Beamten zulassen. Vielleicht ist das eine Erklärung für etliche Gewaltexzesse gegen Antifaschisten in den letzten Jahren seitens des USK.
Immer wieder fiel das USK mit unverhältnismäßigen Maßnahmen gegen Antifaschisten auf Demonstrationen auf. So zerstörten Einheiten des USK am 1.8.2012 im Rahmen einer Kundgebung gegen die NPD ein Transparent des Fürther Bündnisses gegen Rechts und griffen einzelne Mitglieder tätlich an. Die Ermittlungen dieses Vorfalls sind noch nicht endgültig abgeschlossen. Mit einem vorläufigen Bescheid wurden die Verfahren im März 2014 eingestellt- dagegen wurde Beschwerde eingelegt.

„…dass bayerische Polizeibeamte Aufkleber mit neonazistischen Aussagen in ihrem Dienstfahrzeug anbringen ist ein Skandal höchsten Grades. Hergestellt und vertrieben werden diese Aufkleber von einem Versand, der vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet wird und dessen Betreiber, Matthias Fischer beste Kontakte zum NSU hat!
Es liegt nun am bayerischen Innenministerium, also dem Dienstherren der Polizeibeamten, diesen Vorfall aufzuklären. Die Fragen sind: Befinden sich Neonazi-Aktivisten in den Reihen des bayerischen USK und welche Konsequenzen werden aus diesem Vorfall gezoge?“, so die Sprecherin des Fürther Bündnisses gegen Rechts Ruth Brenner.






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