27.08.2020 - Fans

Politik: 2020 wohl keine Fanrückkehr in Stadien und Arenen


Die deutschen Sportclubs müssen wohl bis zum Jahresende und womöglich darüber hinaus ohne Zuschauer auskommen. Das geht aus der Beschlussvorlage für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten hervor.

Nach den Vorstellungen von Merkel sollen Großveranstaltungen aufgrund der COVID-19-Pandemie bis zum Jahresende verboten bleiben. Darunter fallen unter anderem Volksfeste, größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern, größere Konzerte, Festivals, Dorf-, Stadt-, Straßen-, Wein-, Schützenfeste oder Kirmes-Veranstaltungen.

Eine große Rolle in diesem Zusammenhang spielt die Tatsache, dass die Zahlen an positiven Corona-Tests europaweit wieder ansteigen. Ausnahmen könne es in Regionen mit sehr geringen Infektionszahlen geben, wenn sichergestellt sei, dass die Teilnehmer ausschließlich aus dieser Region oder aus umliegenden Regionen mit entsprechenden Entwicklungen kommen..

In der jüngsten Vergangenheit hatte sich die Politik gespalten bezüglich der Fanrückkehr in Deutschland gezeigt. Horst Seehofer, der als Bundesinnenminister auch für den Sport zuständig ist, erklärte, dass man in einem Stadion mit 80.000 Plätzen durchaus eine nennenswerte Anzahl von Zuschauern unterbringen und dabei alle Infektionsschutzregeln einhalten könne, wenn die Hygienekonzepte stimmen würden. Man müsse das gesellschaftliche Leben ermöglichen, ohne bei der Bekämpfung des Virus fahrlässig zu werden.

Der CSU-Vorsitzende Markus Söder warnte dagegen vor weiteren Lockerungen: Die Bundesliga sehe er auf absehbare Zeit nicht mit vielen Zuschauern. Corona sei wieder voll da und bleibe extrem gefährlich. Diese Ansicht teilt auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Das Schutzkonzept der DFL sei zwar sehr verantwortungsvoll, erklärte er gegenüber der Funke Mediengruppe, jedoch verwies er ebenfalls auf das aktuelle Infektionsgeschehen.

Deutschlandweit werben die Clubs seit Wochen dafür, wieder Zuschauer zuzulassen. Je niedriger die Spielklasse, desto mehr machen die Ticketverkäufe den Hauptanteil der Einnahmen aus. Die Profis finanzieren sich zwar weit mehr über Fernsehgelder, leiden aber unter der fehlenden Stimmung, wie Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandschef des FC Bayern München, betonte, es gebe eine Fankultur und dazu gehöre auch Atmosphäre im Stadion. Die sei ohne Zuschauer ganz einfach nicht gegeben. (Faszination Fankurve, 27.08.2020)






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