13.09.2015 - Fans

Polnische Fußballfans protestieren gegen Flüchtlinge


Während sich in Deutschland in den vergangenen Wochen zahlreiche Fanszenen pro Flüchtlinge positionierten und gestern auch in England ein Solidaritätspieltag über die Bühne ging, weht in Polen ein anderer Wind. Dort sprachen sich zahlreiche Fanszenen am Wochenende gegen Flüchtlinge aus.

Die dortigen Fanszenen nutzen die aktuelle Flüchtlingsdebatte auch, um Ängste gegen den Islam zu schüren. Die Fans von Legia Warschau und Lechia Gdansk mobilisierten für rechte Protestmärsche, die am Samstag u.a. in Warschau und Danzig mit mehreren Tausend Demonstranten durchgeführt wurden. „#RefugeesGoHome“ war auf einem Spruchband von ROW Rybnik Fans zu lesen. Wisla Krakau Fans veröffentlichen ein Bild mit Messern und schreiben, dass sie bereit seien Immigranten in Krakau in Empfang zu nehmen.

Die Fans von Lech Posen werden sogar das Heimspiel in der Europa League gegen Belenenses am Donnerstag boykottieren, weil Lech Posen, ähnlich wie andere international spielende Clubs, einen Euro pro verkaufter Eintrittskarte für Flüchtlinge spenden möchte. Der Kibolski Klub Dyskusyjny sieht darin ein Problem, weil dieses Geld an muslimische Flüchtlinge gehen könnte. Der Fanverein ruft deshalb zum Boykott des Spiels auf, dem wohl zahlreiche Fans folgen werden.

Legia Warschau hingegen spendet einen Euro pro verkaufter Karte vom Heimspiel gegen Neapel an polnisch-stämmige Flüchtlinge, die vor dem Krieg in der Ostukraine fliehen. Auch die Lech Posen Fans solidarisierten sich mit diesen Flüchtlingen. Ressentiments gegen Muslime scheinen in den polnischen Fankurven weiterhin weit verbreitet zu sein. (Faszination Fankurve, 13.09.2015)






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