14.06.2016 - Euro 2016

Russische Hooligans filmten mit GoPro & gaben Interview


Nach Angriffen russischer Hooligans auf englische Fans in Marseille gab ein russischer Hooligan nun ein Interview . Ein anderer russischer Hooligan filmte seine Kämpfe mit einer GoPro Kamera und stellte Videos der Attacken nun ins Netz. Ein russischer Politiker lobte das Verhalten der Hooligans.

„Ich sehe nichts Falsches im Kampf der Fans, im Gegenteil, gut gemacht von unseren Jungs. Weiter so!“ erklärte Igor Lebedev, der russische Politiker und Sportfunktionär, via Twitter. Die Schuld an den Auseinandersetzungen trage demnach die französische Polizei, die bisher unfähig sei ein Großturnier zu beschützen.

Einer der beteiligten russischen Hooligans hat die Auseinandersetzungen in Marseille in vorderster Reihe erlebt und mit einer Actioncam am Körper gefilmt. In dem von einem russischen Hooligan veröffentlichten GoPro-Video wird deutlich, wie organisiert die russischen Hooligans vorgingen und immer wieder englische Fans attackierten. Hier ist das Video des Hooligans zu sehen:

​In einem Interview mit der französischen Nachrichtenagentur AFP erklärt ein russischer Hooligan, der sich Vladimir nennt und an den Vorfällen beteiligt gewesen sein soll und mittlerweile wieder in Moskau ist, dass 150 der besten Hooligans aus Russland in Marseille gewesen seien. Insgesamt waren demnach 500 bis 600 russische Hooligans vor Ort. „Die Engländer sagen immer, dass sie die einzig wahren Hooligans sind. Wir kamen, um zu zeigen, dass die Engländer Mädchen sind", erklärte Vladimir der Agentur. Laut Angaben des russischen Hooligans setzten er und seine Kollegen im Gegensatz zu den Engländern keine Flaschen und Stühle oder andere Gegenstände als Waffen ein. Die gewaltbereiten englischen Fans beschreibt Vladimir als „dicke alte Männer, die viel Bier trinken“. Die russischen Hooligans seien anders gebaut.

Vladimir selbst ist Lokomotiv Moskau Hooligan, aber bei der Europameisterschaft habe die Vereinszugehörigkeit keine Rolle gespielt. Alle Hooligans hätten zusammen gehalten. Der Hooligan beschreibt seine Kollegen als 20 bis 30 Jahre alt und kampfsporterprobt, z.B. in Kickboxen und MMA. Russische Fans, die Trikots, Shirts oder Fahnen mit der Landesflagge zeigen, seien demnach keine Hooligans, sondern normale Fans. Vladimir konnte wie alle anderen beteiligten russischen Hooligans unerkannt entkommen. Er will erst wieder nach Frankreich reisen, wenn Russland im Finale stehe. Für die kommenden Russland Spiele prognostiziert Vladimir einen ruhigen Verlauf. In Marseille sei es darum gegangen, die Engländer in die Schranken zu weisen.

Zu den Drohungen der UEFA, die mit Ausschluss Russlands aus dem Turnier drohte, erklärt der Moskauer Hooligan: „Nichts wird uns aufhalten“. Eine von der UEFA erhoffte Abschreckung hört sich anders an.

Auch gerichtlich haben die russischen Hooligans nicht viel zu befürchten. Während mehrere englische Hooligans gestern in Schnellverfahren zu Haftstrafen von einem bis drei Monaten verurteilt wurden, ist von den beteiligten russischen Hooligans niemand gefasst worden. Nach Angaben von Vladimir haben die meisten von ihnen Frankreich auch wieder verlassen. (Faszination Fankurve, 14.06.2016)






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