17.11.2017 - Fans

Stellungnahme der Ultras zum Treffen mit dem DFB


Am 09. November 2017 kam es in Frankfurt zum Treffen von Vertretern deutscher Ultràgruppen mit Fanktionären von DFB und DFL. Nun äußern sich Ultràgruppen darüber, wie die Gespräche mit den Verbänden liefen, finden bei manchen Themen Lob für Entgegenkommen, stellen aber weitere Forderungen auf.

Laut des Antwortschreibens, das mit „Die Fanszenen Deutschlands“ unterzeichnet ist, begrüßen die Ultras, dass der DFB beim Thema einheitliche Freigabe von Fanutensilien endlich für Klarheit gesorgt habe, so dass Gästefans in Deutschland nun überall bestimmte Materialien erlaubt sein sollen.

Auch die Ankündigung des DFB in Zukunft keine Stadionverbote mehr nach potentiellen Vergehen auf den Anfahrtswegen zu den Stadien auszusprechen, wird von den deutschen Ultràgruppen ausdrücklich begrüßt. Hier fordern die Ultras jedoch, dass vom DFB bereits ausgesprochene Stadionverbote in solchen Fällen, wieder aufgehoben werden.


Weiteren Diskussionsbedarf sehen die deutschen Fanszenen bei den Themen Fanrechte, Anstoßzeiten, 50+1 und Sportgerichtsbarkeit. Hier wollen die Fanszenen Anfang Dezember 2017 ein gemeinsames Positionspapier an den DFB übersenden, damit die DFB-Vertreter am Bundestag des Verbandes am 08. Dezember 2017 darüber diskutieren können. (Faszination Fankurve, 17.11.2017)

Faszination Fankurve dokumentiert das Antwortschreiben der deutschen Fanszenen:

Antwortschreiben an die Verbände

Sehr geehrte Damen und Herren des DFB, der DFL und der Ligenvertretung,

am vergangenen Samstag kamen die Fanszenen Deutschlands zusammen um das mit Ihnen sehr konstruktiv geführte Gespräch vom 09.11.17 zu reflektieren.

Wir begrüßen ausdrücklich, dass der DFB in punkto Fanutensilien kurzfristig Klarheit, Verbindlichkeit und Gleichheit schaffen wird. Fanutensilien sind ein unverzichtbarer Teil der Fankultur und kein Sicherheitsrisiko. Vielmehr sorgen die Verbote und Einschränkungen von Fanutensilien für unübersichtliche Einlasssituationen und Konfliktpotential. Dass damit nun endlich Schluss ist, ist ein guter, wenn auch überfälliger Schritt in die richtige Richtung.

Zudem begrüßen wir die Initiative des DFB Präsidenten Reinhard Grindel in Zukunft keine Stadionverbote bei potentiellen Vergehen auf den Anfahrtswegen auszusprechen. Der „Fußballzusammenhang“ ist ein konstruierter Begriff, der einem Freifahrtschein gleichkommt. Zudem werden Stadionverbote immer noch, bereits bei einer Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und damit vor dem Feststehen einer Tatbeteiligung, ausgesprochen. Dies zumindest bei Vorkommnissen auf den Anfahrtswegen nun nicht mehr zu tun, ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, den wir als unverzichtbare Grundlage sehen um das Gesamtkonstrukt Stadionverbote zukünftig weiterführend kritisch diskutieren zu können. Zwingend logisch und notwendig erscheint es uns in diesem Zusammenhang allerdings, bereits massenhaft erteilte Stadionverbote für potentielle Vergehen außerhalb der Stadionsphäre mit sofortiger Wirkung aufzuheben.

Trotz dieser Teilerfolge, die weitestgehend aus dem gemeinsamen Einvernehmen erfolgt sind, sehen wir weiterhin massiven Diskussionsbedarf. Insbesondere die Themen Fanrechte, Anstoßzeiten, „50+1“ und Sportgerichtsbarkeit sind aus unserer Sicht kaum oder nur unzureichend besprochen worden. Wir werden Ihnen hierzu bis Anfang Dezember ein gemeinsames Positionspapier zukommen lassen, mit der Erwartung, dass dieses u.a. beim nächsten DFB-Bundestag am 08. Dezember diskutiert wird.

Die Fanszenen Deutschlands im November 2017






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