Boykott: Team trat Spiel gegen RB Leipzig nicht an

Seit der Sommerpause engagiert sich Rasenballsport Leipzig auch im Frauenfußball, hat hier das Leistungszentrum des FFV Leipzig übernommen und tritt in einer Spielgemeinschaft mit dem Leipziger FC 07 in der Landesliga an. Doch der Bischofswerdaer FV wollte am Samstag nicht gegen RB antreten.

Zehn Minuten vor Anpfiff des Landesligaspiels entschieden Trainer und Präsidium des Vereins, dass die eigene Mannschaft nicht gegen die neue Frauenmannschaft antreten wird. Bisher waren Spielboykotte bei RB Leipzig Spielen nur von den gegnerischen Fans üblich. Nun boykottierte ein ganzer Verein ein Spiel, welches deshalb nicht stattfinden konnte.

„Die fast komplette Eingliederung von Spielerinnen mit Erst- und Zweitligaerfahrung in die Landesliga stellt eine Wettbewerbsverzerrung dar und entspricht in keiner Weise dem Gedanken des Fairplays. Auch hier ist der SFV seiner Verantwortung allen Vereinen gegenüber für einen sportlich fairen Wettbewerb zu sorgen nicht gerecht geworden“, begründete das Präsidium des Bischofswerdaer FV die Entscheidung.

Zuvor wurde die Spielgemeinschaft LFC 07/RB Leipzig in die Landesliga aufgenommen. Die dortigen Vereine stimmten der Aufnahme der neuen Frauenmannschaft in einer Abstimmung beim Sächsischen Fußballverband zu. Doch laut Bischofswerdaer FV soll damals eine Bedingung gewesen sein, dass RB Leipzig nur Nachwuchsspielerinnen einsetzt. Weil RB Leipzig nun mit Zweitligaspielerinnen zum Bischofswerdaer FV reiste, trat der Verein kurzfristig nicht an.

Auch die erste Herrenmannschaft von RB Leipzig ging nach Clubgründung den Weg über die Unterklassigkeit und damit über den Zuständigkeitsbereich des Sächsischen Fußballverbandes bzw. des Nordostdeutschen Fußballverbands. Rasenballsport Leipzig übernahm 2009 das Oberliga Startrecht des SSV Markranstädt. Ähnliche Dinge passieren nun im Frauenfußball, doch dieses Mal äußert ein erster Verein offensiv Kritik am Sächsischen Fußballverband. (Faszination Fankurve, 24.08.2016)