04.12.2019 - RB Leipzig

Pyroaktion in Paderborn spaltet die RBLeipzig-Anhängerschaft


Zu Beginn der zweiten Halbzeit zündeten Anhänger von Rasenballsport Leipzig am Samstag in Paderborn mehrere rote Bengalische Fackeln. Aus den umliegenden Teilen des Gästeblocks gab es wegen der Pyroaktion Pfiffe und Buhrufe von anderen RB Leipzig-Anhängern und der Club droht mit Kollektivstrafen.


Weil RB Leipzig-Anhänger sich am Samstag zu Beginn der zweiten Halbzeit unter eine Fahne vermummten und anschließend ein paar Bengalische Fackeln zündeten, erklärte RB Leipzig Geschäftsführer Oliver Mintzlaff im Nachgang des Spiels, dass RB Leipzig beim Thema Pyrotechnik weiterhin eine Null-Toleranz-Politik verfolge und gegen die Verursacher vorgehen werde. „Bislang hat der Selbstreinigungsprozess immer wieder zu positiven Ergebnissen geführt, denn es gilt, diese kleine Minderheit von allen Fans, die dieses Verhalten ablehnen, auszuschließen. Sollte das nicht auf diesem Weg funktionieren, müssen und werden wir bei einem weiteren Vorfall konsequent gegen einzelne Fangruppen vorgehen“, kündigte Mintzlaff bei weiteren Pyrovorfällen Kollektivstrafen gegen ganze Gruppen von RB Leipzig-Anhängern an. Gleichzeitig forderte der Geschäftsführer das Fanprojekt und den Fanverband zum Handeln auf.

Der Fanverband Leipzig e. V. hat sich heute dann tatsächlich zu der Pyroaktion und den Äußerungen von Mintzlaff zu Wort gemeldet. Von der Pyroaktion wurde sich dabei mit folgenden Worten distanziert: „Um es ganz deutlich zu sagen: das was in Paderborn passiert ist, lässt uns sprachlos zurück. Alles, was unsere Fanszene bis dahin auszumachen schien, wurde mit Füßen getreten oder ging, wie man so schön sagt, in Rauch auf. Monatelange Dialoge und Versuche sich aufeinander zuzubewegen, unterschiedlichste Gruppen an einen Tisch zu holen und zusammen zu bringen, wurden für ein bisschen Party und Selbstdarstellung Einzelner mit einer geplanten Aktion zunichte gemacht.“

Ab 2:54 Minuten ist zu sehen, wie RB Leipzig-Anhänger wegen der Pyroshow vom Rest des Gästeblocks ausgepfiffen werden:

Den Gruppen, die für die Pyroaktion verantwortlich gemacht werden, wird vom Fanverband vorgeworfen, Personen, die mit der Pyroaktion nicht einverstanden waren, zur Seite gestoßen zu haben. Laut Angaben des Fanverbandes sollen wegen der Pyroaktion sogar RB Leipzig-Anhänger das Stadion verlassen haben. In Richtung der Vorsänger gab es vom Fanverband ebenfalls kritische Worte: „Die Neutralität der Capos war unserer Meinung nach nicht gewahrt. Wir müssen an dieser Stelle feststellen, dass die Capos zu diesem Zeitpunkt eben nicht die Werte der gesamten Fankurve vertreten haben. Oft wird argumentiert 'Pyrotechnik ist kein Verbrechen', wenn jedoch mehrere Personen im Nachgang unter Atemnot leiden, so reden wir von Körperverletzung und damit von einer Straftat“, so der Fanverband weiter.

In Richtung von RB Leipzig Geschäftsführer Oliver Mintzlaff erklärte der Fanverband heute, dass seine Aussagen im Hinblick auf die Zusammenarbeit zwischen Fanverband und Verein nicht dienlich gewesen seien. Polizei und Verein sollten in den Augen des Fanverbandes die Pyrozünder ermitteln. Man selbst sehe sich dabei nicht als Erfüllungsgehilfe des Vereins. Im Nachgang der Pyroaktion in Paderborn riefen viele Anhänger von RB Leipzig dazu auf, die Pyrozünder zu verraten.


In der Vergangenheit wurde in der Anhängerschaft von RB Leipzig schon mehrfach Pyrotechnik gezündet. So bei einem Spiel der zweiten Frauen-Mannschaft des Vereins und bei Auswärtsspielen bei der TSG Hoffenheim, bei Red Bull Salzburg und zuletzt beim DFB-Pokalfinale in Berlin. (Faszination Fankurve, 04.12.2019)

Fanfotos RB Leipzig




Weitere News:
12.09.2020: RB Leipzig-Anhänger setzen auf organisierten Support
06.03.2020: Red Aces gegeben Auflösung bekannt
02.03.2020: Ordner bei RB Leipzig warfen Japaner aus dem Stadion
06.12.2019: Nach Pyroaktion: RB Leipzig verhängt 11 Hausverbote
10.06.2019: Red Aces mit deutlicher Kritik an Red Bull & RB Leipzig

Alle 158 News anzeigen