Am Donnerstag empfängt Rasenballsport Leipzig im Achtelfinalhinspiel der Europa League Zenit St. Petersburg. Andernorts wäre ein Europapokalheimspiel in der K.O.-Phase ein Publikumsmagnet, doch nicht nicht so in Leipzig, wo erst etwas mehr als 10.000 Tickets verkauft worden sein sollen.
„Die Gründe warum das Stadion dieses Mal nicht voll wird sind vielfältig. Ein begrenzt attraktiver Gegner, teilweise Angst vor russischen Hools, vier Heimspiele hintereinander in 15 Tagen, erneut kühles Wetter, eine bescheiden Anpfiffzeit und die TV-Übertragung. Die aktuellen Verkaufszahlen für das Europa League-Achtelfinale gegen den Sieger des Wettbewerbs aus dem Jahr 2008 sind dennoch eine Enttäuschung“, heißt es zum schleppenden Vorverkauf auf RB-Fans.de. Ob der 20 Minuten spätere Anpfiff, als in der Champions League oder der Ruf der russischen Fans, die mit über 1.000 Leuten anreisen werden, tatsächlich ein Grund sind, warum RB Leipzig-Anhänger dem Heimspiel fernbleiben, ist fraglich. Wahrscheinlich hat bei vielen RB Leipzig-Anhängern im ersten Jahr in Europa schon ein Sättigungsgefühl eingesetzt.
RB Leipzig hat das Achtelfinale gegen Zenit in die günstigste aller Ticketkategorien eingeteilt. Eintrittskarten gibt es bereits ab 15 Euro und es sind auch noch immer Tickets für alle Blöcke des Zentralstadions zu haben. Die teuerste Karte kostet 55 Euro. Der freie Vorverkauf hat schon begonnen und auch im Sektor B, der Stimmungstribüne im Zentralstadion, gibt es noch reichlich Tickets.
„Leute was ist denn los mit euch? Wir spielen verdammt noch mal im Achtelfinale der UEFA Europa League gegen Zenit Football Club aus St. Petersburg und nicht gegen Sandhausen. Es ist unfassbar, dass es im freien VVK noch Karten für alle Sektoren gibt - ja auch für den Sektor-B! Die Anstoßzeit ist schwierig, das wissen wir, aber es kann doch nicht sein, dass gerade mal ein Viertel der Tickets bisher verkauft wurden. Wir wissen es ist nicht für jeden möglich, aber es muss in dieser riesen Stadt doch mehr als 10.000 RB Leipzig Fans geben die ihre Mannschaft unterstützen wollen. Macht euch mal gerade für euern Verein! Dann ist die Nacht halt mal bissel kürzer und ja der Freitag wird Scheiße. Egal! Kann doch echt nicht sein wie wenig Interesse für ein wichtiges KO-Spiel in einem internationalen Wettbewerb besteht“, regen sich die RB Leipzig-Anhänger von der Facebook-Seite „Südkurve Leipzig - Vorwärts Rasenball“ über den schleppenden Vorverkauf auf. „Gleich im ersten Jahr im internationalen Wettbewerb sowas und wir dachten immer, wir wollen es allen Kritikern zeigen und beweisen was Leipzig für eine Fußballstadt ist. So können wir uns irgendwo unterhalb von Wolfsburg einordnen. Es ist echt Peinlich. Wir wollen ein ausgebautes, größeres Stadion haben? Wo ist die Wertschätzung unserer Mannschaft? Tut uns Leid für die klare Wortwahl aber wir können es einfach nicht fassen. Nehmt das Herz mal in die Hand, rafft euch auf und kommt zum Spiel!“, heißt es dort weiter.
Die Anhänger, die ins Stadion gehen wollen, schreiben in den sozialen Medien unter „#leeresStadiongesänge“ bereits Gesänge um und machen sich damit über die eigene Anhängerschaft lustig.
Während das Heimspiel von RB Leipzig gegen Borussia Dortmund am Samstag ausverkauft war, kamen zum Heimspiel gegen den 1. FC Köln in der Vorwoche nur 31.793 Zuschauer, was die niedrigste Zuschauerzahl von RB Leipzig seit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga bedeutete. (Faszination Fankurve, 06.03.2018)
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
