04.04.2018 - RB Leipzig

RB Leipzig-Anhänger mit 45 Minuten Stimmungsboykott


Am kommenden Bundesliga-Spieltag steht wieder ein Montagsspiel an. Rasenballsport Leipzig empfängt Bayer 04 Leverksen. Die aktive Leverkusener Fanszene machte bereits öffentlich, dem Spiel aus Protest gegen die fanunfreundliche Anstoßzeit fernzubleiben (Faszination Fankurve berichtete).

Nun machten die Anhänger von RB Leipzig öffentlich, wie sie mit dem Montagsspiel umgehen werden. RB Leipzig war bereits von dem ersten Montagsspiel in dieser Bundesligasaison betroffen. Nach Frankfurt reisten mancher RB Leipzig-Anhänger aus Protest gegen die Ansetzung nicht an. Doch der Boykott sorgte für kontroverse Diskussionen innerhalb der Anhängerschaft (Faszination Fankurve berichtete).


Beim Heimspiel am Montag wollen die Anhänger von RB Leipzig hingegen einen Kontrast aufzeigen. So soll unter dem Motto „Montags ist die Luft raus!“ in der ersten Halbzeit ein Stimmungsboykott durchgeführt werden. Während der ersten Hälfte wollen die RB Leipzig-Anhänger im Sektor B komplett schweigen und auf den Einsatz von Fanutensilien verzichten. Zu Beginn der 2. Halbzeit soll der Support der eigenen Mannschaft dann aufgenommen werden.


„Während der ersten Halbzeit wird es im Sektor B keinen organisierten Support geben, wir werden auf jegliche Fan-Utensilien verzichten und ebenfalls auf unsere Stimmen. Dieser Schritt mag radikal sein, doch ist er für uns ebenso ein notwendiger. Wir können und wollen diesen Spieltag nicht als normalen Spieltag anerkennen und behandeln. Daher werden wir ein klares und sichtbares Zeichen setzen, was wir von Montagsspielen halten und unsere Meinung dazu frei äußern. Dazu wollen wir, wie bereits erwähnt, auch auf unseren Support verzichten. Nicht zuletzt auch für all diejenigen, denen ein Stadionbesuch an solchen Terminen unmöglich gemacht wird, um uns mit ihnen solidarisch zeigen. Die zweite Halbzeit wollen wir anders gestalten. Sie wird nach Absprache mit einer Großzahl an anderen Fanclubs „normal“ verlaufen und auch support-technisch wieder angeleitet werden. Damit wollen wir den direkten Kontrast der Halbzeiten aufzeigen und ein mögliches Szenario beschreiben, wie eine Stadionatmosphäre aussehen kann und wie sie nicht aussehen sollte. Selbstredend wissen wir darüber, dass unser Protest bei weitem nicht dazu beitragen wird, bei allen EntscheidungsträgerInnen ein Umdenken zu bewirken. Dennoch ist es uns ein wichtiges Anliegen, welches wir direkt ins Stadion tragen wollen. Wir werden unsere Entscheidung und die dazugehörigen Beweggründe auch dem Verein und der Mannschaft mitteilen, der wir am Montagabend nichts anderes als den Sieg wünschen. Zwar schmerzt es uns, ihr dabei nur mit halber Kraft helfen zu können, aber aus den genannten Gründen haben wir uns ebenso dafür entschieden und dies reiflich überlegt“, heißt es dazu im Boykottaufruf, der von den Gruppen rasenballisten e.V., Red Aces Leipzig, Fraktion Red Pride, LeCrats, Red Business, L.E. Bulls, RB-Freunde Bennewitz, RBL Fans Delitzsch, Platzhirsche, Zone 147, Leipzig Fanatics BULLS CLUB e.V. und Sprottaer Bullenstall unterzeichnet wurde.

Die Gruppe Chaos Truppe, die ebenfalls als Unterzeichner des Aufrufs aufgeführt wird, distanzierte sich bereits vom Boykottaufruf und erklärte in den sozialen Medien: „Montagsspiele sind sicher mehr als ein Ärgernis - für viele, nicht für jede/n. Protest und Meinungsäußerung ist jedem erlaubt, auch gegenüber dem eigenen Verein, der Entscheidungen mitträgt, die auf Unverständnis stoßen. Innerhalb der Chaos Truppe gibt es zur Sache aber unterschiedliche Auffassungen. Die Protestform des Stimmungsboykotts wird von uns mehrheitlich abgelehnt. Deshalb schließt sich die Chaos Truppe diesem Aufruf und Protest NICHT an, was auch so kommuniziert wurde.“ (Faszination Fankurve, 04.04.2018)

Fanfotos RB Leipzig




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