16.07.2015 - RB Leipzig

​RB Leipzig Anhänger sollen Kommerzwahn stoppen


Ein Blogger hat einen offenen Brief an Anhänger von RB Leipzig verfasst, indem er sie zur Abkehr von ihrem Verein auffordert. Er setzt nicht auf Beleidigungen, sondern versucht die Anhänger zu überzeugen, damit diese dem „schlimmsten Auswuchs des Kapitalismus im Fußballgeschäft“ den Rücken kehren.

Beleidigungen gegen RB Leipzig hält er für kontraproduktiv, da dadurch die Solidarität mit diesem Verein steigen würde. Die Anhänger von RB Leipzig seien die einzigen Personen, „die den Kommerzwahn um RB stoppen können“, heißt es in dem offenen Brief.

„Das Projekt RB Leipzig gibt es nur, weil es euch Kunden gibt“, so der Blogger, der sich Protestler nennt, weiter. Er empfiehlt den Leipzigern stattdessen einem der dortigen Traditionsvereine die Daumen zu drücken. Für viele RB Leipzig Anhänger, die in Leipzig höherklassigen Fußball sehen wollen, wohl keine wirkliche Alternative mehr. Ob ehemalige RB Leipzig Stadiongänger in der Fanszene von Chemie oder Lok Leipzig mit offenen Armen aufgenommen würden, ist wohl auch zu bezweifeln. (Faszination Fankurve, 16.07.2015)

Faszination Fankurve dokumentiert den offenen Brief von Protestler an RB Leipzig Anhänger:

Offener Brief an RB Leipzig Fans

Liebe Sympathisanten des "Fußballvereins" Rasenball Leipizig.

Bitte nehmt euch drei Minuten Zeit um diese Zeilen zu lesen. Vorab: Ich lehne euer Konstrukt/Projekt zu 100 Prozent ab. Aber ich schreibe diesen Text nicht um euch anzupöpeln oder irgendwelche Hassparolen loszuwerden. Ich glaube das wäre contraproduktiv und dadurch würde euere Solidarität zu diesem "Verein" nur wachsen.

Mir ist bewusst, dass IHR die einzigen seid, die den Kommerzwahn um RB stoppen können. Unser Protest wird nie die Beachtung und Resonanz finden um wirklich radikal etwas im Umgang mit RB zu verändern.

Das Projekt RB Leipzig gibt es nur, weil es euch Kunden gibt.

Deshalb will ich euch nur ein paar schlichte Fragen stellen:

Ist Fußball für euch wirklich nicht mehr als ein Spiel, das 90 Minuten dauert und 11 x-beliebige Personen auf dem Platz stehen? Zählen Ortsverbundenheit und immaterielle Werte für euch gar nicht? Kann man sich wirklich mit einem Konzern identifizieren, der aus rein kapitalistischen Erwägungen den "Profitstandort" Leipizig ausgewählt hat?

Macht ihr es euch nicht etwas leicht, einfach den Fußball in einem "einfach dahin gesetzten" Stadion zu konsumieren? Wäre es nicht die deutlich authentischere Lösung einen steinigereren Weg mit einem eurer regionalen Traditionsvereine zu gehen?

Natürlich ist die ganze Bundesliga vom Kommerz verseucht und es ist schwierig irgendwo eine Grenze zu ziehen, aber ihr seid nunmal der schlimmste Auswuchs des Kapitalismus im Fußballgeschäft.

Es ist eure Zeit und eurer Geld, welches ihr RB schenkt, aber vielleicht kann ich euch mit diesem Text etwas zum nachdenken bringen.

Für den Erhalt der Fankultur!

Fanfotos RB Leipzig




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