27.01.2018 - RB Leipzig

Selbst RB Leipzig-Anhänger beteiligen sich am Protest


Die deutschen Fanszenen organisieren an diesem Wochenende einen bundesweiten Aktionsspieltag, mit dem für die generelle Freigabe von Fanmaterialien demonstriert werden soll (Faszination Fankurve berichtete). Obwohl die RB Leipzig-Anhänger kein Teil der Proteststruktur sind, wollen sie sich an der Aktion beteiligen.

„Wir reisen fast aller zwei Wochen dutzende Kilometer durch das Land oder Europa, um unseren Verein zu supporten und nicht zuletzt auch optisch best-möglichst zu unterstützen. Leider ist uns dies, wie auch anderen Fanszenen in Deutschland und anderswo, nicht immer zu Hundertprozent möglich. Die Vereine legen den Fans verschiedene Auflagen vor, an die man sich halten muss. Sonst drohen Strafen in Form von Stadionverboten oder kompletten Materialverboten für den nächsten Besuch. Konkrete Fälle sind dabei zum Beispiel folgende: Begrenzung der genutzten Fahnen und Schwenkfahnen in Auswärtsblöcken, Kürzung der Stocklängen am Einlass, Verbot von Doppelhaltern, Trommeln oder Megafonen, Nutzung von Megafonen und Trommeln nur nach Personalienabgabe bei der zuständigen Polizei, nahezu generelles Choreoverbot in den Auswärtsblöcken, Verbot von Spruchbändern und Tapeten. Die Vereine, die Verbände und auch die Polizei schränken damit die freie Entfaltung der Fans entschieden ein. Ein farbenfroher, bunter und kreativer Support ist daher ebenso reglementiert, wie unerwünscht. Wir sprechen uns an dieser Stelle für die komplette Freigabe und einen verantwortungsvollen Umgang mit Fan-Materialien aus. Die Kurven und Blöcke gelangen durch die Abwechslung und die Reichhaltigkeit an Fahnen, Doppelhaltern und allem was dazu gehört, zu ihrer Lebendigkeit. Daher rufen wir dazu auf, die ersten 12 Minuten des morgigen Spieltags auf jegliche Materialien zu verzichten. Wir werden einzig und allein mit unseren Stimmen den Support ankurbeln. So soll es in dieser Zeit keine Schals,Zaunsfahnen, Fahnen, Doppelhalter und Trommeln oder andere Technik bei uns im Sektor B geben. Nach den abgelaufenen 12 Minuten erwarten wir vollen Einsatz von euch allen, bringt all euer Material mit und zeigt den optischen Unterschied. Gegen alle Materialverbote, egal wer davon betroffen ist! Für lebhaften, kreativen und freien Support! Seid dabei und positioniert euch!“, heißt es dazu im Aufruf der „aktiven Fanszene von Rasenballsport Leipzig“.

RB Leipzig-Anhänger hatten bei ihrem eigenen Verein schon öfter damit zu kämpfen, dass Spruchbänder, die als politisch eingestuft wurden, nicht genehmigt wurden, weshalb RB Leipzig-Anhänger beim Zeigen solcher Plakate zuletzt auf Auswärtsspiele auswichen. Auch Gästefanszenen, die nach Leipzig reisten, kritisierten regelmäßig, dass Fanmaterialien am Eingang zum Zentralstadion nicht genehmigt bzw. abgenommen wurden. So sind beispielsweise keinerlei kritische Äußerungen gegen RB Leipzig oder gegen Red Bull erlaubt.

Am Bündnis der deutschen Fanszenen, dass sich seit der Sommerpause unter dem Motto „Krieg dem DFB“ traf und den Aktionsspieltag organisiert, sind die Anhänger von RB Leipzig nicht beteiligt, weil sie gar nicht erst eingeladen wurden. Da der Aktionsspieltag der deutschen Fanszene jedoch frühzeitig angekündigt wurde, konnten auch die RB Leipzig-Anhänger mitmachen. Zahlreiche Fanszenen kündigten vorab an, an dem Aktionsspieltag mitzumachen, so zum Beispiel die Fanszenen vom FC Bayern München, Borussia Dortmund, Dynamo Dresden, Hertha BSC, dem SC Freiburg, dem FC Augsburg, dem VfB Stuttgart, Eintracht Braunschweig, den Würzburger Kickers, dem 1. FC Köln, dem FC Ingolstadt, der Spielvereinigung Fürth, dem Chemnitzer FC und weiter. (Faszination Fankurve, 27.01.2018)

Fanfotos RB Leipzig




Weitere News:
12.09.2020: RB Leipzig-Anhänger setzen auf organisierten Support
06.03.2020: Red Aces gegeben Auflösung bekannt
02.03.2020: Ordner bei RB Leipzig warfen Japaner aus dem Stadion
06.12.2019: Nach Pyroaktion: RB Leipzig verhängt 11 Hausverbote
04.12.2019: Pyroaktion in Paderborn spaltet die RBLeipzig-Anhängerschaft

Alle 158 News anzeigen