07.02.2018 - RB Leipzig

Wollen RB Leipzig-Anhänger mehr Anerkennung durch Ultras?


Nachdem Anhänger von Rasenballsport Leipzig dazu aufgerufen haben, beim Heimspiel gegen den Hamburger SV zwölf Minuten für die generelle Freigabe von Fanutensilien zu schweigen und das Auswärtsspiel in Frankfurt aus Protest gegen Montagsspiele zu boykottieren, ist in Leipzig ein Konflikt entbrannt.

Als die deutschen Fanszenen einen bundesweiten Aktionsspieltag organisierten, mit dem für die generelle Freigabe von Fanmaterialien demonstriert werden sollte, beteiligten sich auch Teile der RB Leipzig-Anhängerschaft, obwohl sie kein Teil der bundesweiten Proteststruktur waren oder sind (Faszination Fankurve berichtete). Kurze Zeit später rief der Rasenballisten e.V. zum Boykott des Montagsspiels in Frankfurt auf, um gegen fanunfreundliche Anstoßzeit zu protestieren.

Mit den Schwabenballisten, einer RB Leipzig-Anhängergruppe aus dem Raum Stuttgart, hat sich Ende Januar eine Gruppe zu Wort gemeldet, die diese aktuellen Entwicklungen in der Anhängerschaft von RB Leipzig kritisiert. Konkret stört die Schwabenballisten, dass einige Anhänger bei RB Leipzig versuchen würden von den Ultras anderer Vereine anerkannt zu werden und dadurch Risse in der Anhängerschaft von RB Leipzig entstehen würden: „Die Rasenballisten boykottieren das Montagsspiel in Frankfurt. Man darf gespannt sein, ob diejenigen, die trotz Boykott in Frankfurt weilen, geteert und gefedert werden. Es soll jeder entscheiden, wann und wo er hinfährt. Ich kann jeden verstehen, der sich ein Spiel am Montag Abend nicht antun kann und/oder will. Aber ich möchte nicht, dass unsere Fanszene ihre Wurzeln vergisst und auseinanderbricht, nur weil sich einige aktive Fans Anerkennung bei Ultras sogenannter 'Traditionsvereine' erarbeiten wollen, die sie als Fans von Rasenballsport Leipzig ohnehin nie bekommen werden. Genausowenig brauchen wir die andere Tendenz, dass sich rechtsgerichtete Fans in der Fanszene breit machen und mit „Erfahrungen in anderen Ostkurven“ (was auch immer das für eine Auszeichnung sein soll) prahlen und sich als prügelnde Vorhut als Beschützer der RB-Fans aufspielt“, heißt es dazu von den Schwabenballisten.

Nach dem zwölfminütigen Stimmungsboykott von Teilen der RB Leipzig-Anhängerschaft beim Heimspiel gegen den HSV wurde kritisiert, dass RB Leipzig-Anhänger, die sich daran nicht beteiligten, angefeindet worden sein sollen: „Eine Fangruppe bei RB wollte sich dem Protest der übrigen Fanszenen, deren übrige Begehren sich im Wesentlichen gegen die Existenz von Rasenballsport Leipzig und seiner Anhänger richten, anschließen und rief einen 12-minütigen Stimmungsboykott für das Spiel gegen den HSV aus. Das Thema wurde kontrovers diskutiert, im Fanverband sprach sich eine Mehrheit gegen den Stimmungsboykott aus. Teile der aktiven Fanszene riefen dennoch dazu auf, sich an dem Stimmungsboykott zu beteiligen. Soweit kein Problem, im Stadion muss jeder wissen, wann er anfeuern will und wann nicht. Ich halte von solchen Boykotten nichts. Ich will Fußball schauen und mein Team (welches für die Ansetzungen nichts kann) unterstützen. Problematisch wird es, wenn begonnen wird, diejenigen, die sich gegen den Stimmungsboykott ausgesprochen haben, im Stadion anzufeinden“, so die Schwabenballisten weiter.

Der Beitrag der Schwabenballisten von Ende Januar 2018 wurde heute zudem auf RB-Fans.de veröffentlicht und somit noch breiter in der Anhängerschaft des Bundesligisten diskutiert. Bei RB Leipzig wird nun debattiert, ob man sich selbstironische Elemente in der Anhängerschaft erhalten könne. Während Gruppen, wie die Schwabenballisten, andere RB Leipzig-Fangruppen schon auf dem Weg zu Ultràgruppen sehen, würden Ultras anderer Vereine dem wohl weiterhin deutlich widersprechen. (Faszination Fankurve, 07.02.2018)

Fanfotos RB Leipzig




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